GLP Liestal: «Nicht alle Betriebe benötigen gleiche Unterstützung»

Am 20. März 2024 bespricht der Liestaler Einwohnerrat, ob Laden- und Gastrobetreibende mehr Unterstützung erhalten sollen. Domenic Schneider (GLP) ordnet ein.

Oberes Stadttor Rathausstrasse Liestal — Das obere Stadttor an der Rathhausstrasse in Liestal. - Nau.ch / Werner Rolli

Das Wichtigste in Kürze

Am 20. März diskutiert der Liestaler Einwohnerrat über Hilfe für Läden und Restaurants.
Der Stadtrat hat zum Thema das Projekt «Liestal Stedtli 2030» ins Leben gerufen.
Domenic Schneider (GLP) schwebt ein «Unternehmer-Päckli» vor.

Der Liestaler Stadtrat wurde per Postulat dazu aufgefordert zu prüfen, ob es mehr Unterstützung für Läden und Gastrobetriebe benötigt. Der Stadtrat antwortete darauf, dass er zwar kein Ladensterben feststelle, kündigte aber dennoch das Projekt «Liestal Stedtli 2030». Besprochen wird das Geschäft im Einwohnerrat an seiner nächsten Sitzung am 20. März 2024.

Thomas Eugster (FDP) hat sich Nau.ch gegenüber bereits geäussert. Nun schlägt Domenic Schneider (GLP) im Interview die Einführung eines «Unternehmer-Päcklis» vor.

Nau.ch: Sollten Laden- und Gastrobetreibende in Liestal mehr Unterstützung erhalten?

Domenic Schneider: Es gibt wohl kaum Unternehmen, welche nicht unterstützt werden wollen. Aber was ist mit Unterstützung genau gemeint?

Domenic Schneider GLP — Domenic Schneider ist GLP-Einwohnerrat in Liestal. - zVg

Ich bin der Überzeugung, dass nicht alle Betriebe die gleiche Unterstützung benötigen. Ein neues Ladengeschäft hat andere Herausforderungen als ein etablierter Betrieb. Nicht jede Branche ist gleichermassen von der Digitalisierung, dem Online-Handel oder dem Einkaufstourismus betroffen.

Vielleicht könnte ein «Unternehmer-Päckli» geschaffen werden, in welchem die unterschiedlichen Angebote aufgeführt sind. Sodass die Betriebe ein Hilfsmittel haben, wo sie alles finden, was sie im Zusammenhang mit den Behörden benötigen.

Nau.ch: Der Stadtrat stellt kein Laden- und Gastrosterben in der Innenstadt fest. Teilen Sie diese Haltung?

Schneider: Zu jeder Zeit haben Betriebe ihre Türen geöffnet und auch wieder geschlossen. Mit meinen 56 Jahren habe ich immer wieder von pessimistisch eingestellten Personen gehört, dass das Stedtli sterben werde. Viel mehr frage ich, warum ein Geschäft floriert und ein anderes ums Überleben kämpft.

Gemeindeverwaltung Altstadt Liestal — Die Gemeindeverwaltung in der historischen Altstadt in Liestal. - Nau.ch / Werner Rolli

Ich bin überzeugt: «Wer zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Angebot und der richtigen Einstellung und dem richtigen Engagement am richtigen Ort ist, wird Erfolg haben.»

«Das Projekt hat die Herausforderungen sehr gut beschrieben»

Nau.ch: «Zur Sicherstellung einer belebten Innenstadt» wurde dennoch das Projekt «Liestal Stedtli 2030» vom Stadtrat ins Leben gerufen. Sind Ihrer Meinung nach weitere Massnahmen notwendig?

Schneider: Das Projekt hat die Herausforderungen sehr gut beschrieben und die Handlungsfelder mit Massnahmen ergänzt und teilweise auch schon terminiert. Jetzt gilt es, die grösste Herausforderung dieses Liestaler Projektes anzugehen. Dass das Projekt von allen Laden- und Gastrobetreibenden unterstützt wird.

Sollten die Liestaler Läden und Gastrobetriebe mehr Unterstützung erhalten?

Nau.ch: Im Postulat wird auch die Frage gestellt, ob bürokratische Hürden abgebaut werden könnten, um die Betreibenden zu unterstützen. Stellen bürokratische Hindernisse momentan ein grosses Problem für die Betreibenden dar?

Schneider: Die regulatorischen und bürokratischen Anforderungen nehmen laufend zu. Insbesondere KMU, welche sich keine grossen Stabsorganisationen leisten können, werden in Zukunft stark gefordert werden. Hier kann die Stadt Liestal mit einem «Unternehmer-Päckli» in welchem auch Tipps und Tricks enthalten sind, sicher grosse Unterstützung leisten.

Zur Person: Domenic Schneider (56) ist Einwohnerrat und Bürgerrat in Liestal sowie Präsident der GLP Sektion Liestal – Pratteln und Vizepräsident der GLP Basel-Landschaft. Er arbeitet bei einem Fachverband als Verantwortlicher im Bereich Distribution und wohnt mit seiner Familie in Liestal.