Coronavirus: Kanton Bern führt rigorose Maskenpflicht ein

Der Berner Regierungspräsident Pierre Alain Schnegg (SVP) hält fest: «Das Coronavirus breitet sich wieder vermehrt aus.» Man müsse neue Opfer bringen, wenn die Zahlen steigen.

Ab nächsten Montag gilt im Kanton Bern deshalb eine allgemeine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Dazu zählen beispielsweise Läden, Bahnhöfe, Kinos, Kirchen oder Gebetsräume. Kitas sind davon ausgenommen. An Bahnhöfen müssen die Masken auch auf dem Perron getragen werden, wenn sich dieser nicht im Freien befindet.

Für Besucher von Bars und Restaurants gilt ausserdem nun eine Sitzpflicht. Die Anzahl von anwesenden Personen wird auf 300 beschränkt. In Clubs und Tanzlokalen gilt keine Sitzpflicht.

Schnegg weist aber auch darauf hin, dass die meisten Ansteckungen im privaten oder beruflichen Umfeld geschehen. Bestehende Hygieneregeln müssen also weiterhin befolgt werden.

Für Grossveranstaltungen ruft Schnegg die Besucherinnen und Besucher dazu auf, die Schutzkonzepte zu beachten. Man habe letztes Wochenende an Sportveranstaltungen gesehen, dass das nicht immer geklappt habe. «Ich möchte es vermeiden, Bewilligungen zurückzuziehen», so der Regierungspräsident.

Als Bundesstadt ist Bern das politische Zentrum der Bekämpfung des Coronavirus. Die Schweizer Hotspots waren lange die Kantone in der Westschweiz und Zürich. Seit einigen Wochen steigen aber nun auch in Bern die Fallzahlen. Am Dienstag registrierte der Kanton 60 Fälle pro 100'000 Personen innert 14 Tagen.

Erst letzte Woche kündete der Kanton an, dass das Drive-In Testzentrum wieder eröffnet wird. Am Montag wurde ausserdem bekannt, dass gleich mehrere grosse Cluster entdeckt wurden.

Betroffen war eine hinduistische Glaubensgemeinschaft in der Region Thun und die Gesellschaft einer Geburtstagsfeier in Moutier. Womöglich gab das den Ausschlag, dass der Regierungsrat die Massnahmen nun verschärft.

Die steigenden Fallzahlen des Coronavirus fallen auch mit der Rückkehr von Grossanlässen zusammen. Hier sind die Berner mit Meister YB, dem SC Bern, den SCL Tigers oder dem EHC Biel stark exponiert.