Im Aargau steigen die Infektionen mit dem Coronavirus rasant an. Nun hat die Kantonsregierung ihre Pläne für ein Worst-Case-Szenario transparent gemacht.
Aargau Coronavirus
Die Aargauer Regierung hat für den Worst Case geplant. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Aargau steigen die Corona-Fälle rasant an.
  • Geht es in diesem Tempo weiter, droht eine erneute Überlastung der Spitäler.
  • Nun hat die Regierung transparent gemacht, wann wie verschärft wird.

Wie in so manchem Kanton verdoppeln sich auch im Aargau die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus rasch. In den Spitälern ist die Auslastung zwar noch tief, doch auch dort zeigt der Trend nach oben. Momentan sind 73 Prozent der Beatmungsplätze belegt. Dieser Wert sollte nicht über 80 Prozent steigen.

Das oberste Ziel der Kantonsregierung lautet nun, die Impfquote massiv zu erhöhen. Diese Woche hat man begonnen, an Mittelschulen zu impfen, bald sollen die Oberstufen an Volksschulen hinzukommen.

Jean-Pierre Gallati
Der Aargauer Regierungsrat Jean-Pierre Gallati beim Besuch des Seniorenzentrums Wasserflue in Küttigen AG. (Archivbild) - Keystone

Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) warnte an der Pressekonferenz: Steigt die Zahl der Neuansteckungen und Hospitalisierungen so weiter, landen die Spitäler dort, wo sie bereits vergangenen Dezember waren: am Limit.

Sollte die Lage in den Spitälern prekär werden, will die Regierungen die Schraube wieder anziehen. Vorausgesetzt, der Bund hat die Massnahmen gegen das Coronavirus nicht bereits selbst verschärft.

Aargau definiert drei Eskalationsstufen im Kampf gegen das Coronavirus

Für den Fall, dass sich die epidemiologische Lage verschlechtert und eine Überlastung der Spitäler droht, hat man drei Eskalationsstufen definiert. Dabei orientiert sich der Aargau an den Spitälern, was den R-Wert und die Situation auf den Intensivstationen betrifft.

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Die zweite Stufe wird erreicht, sobald der R-Wert über 1,5 ist und 100 Prozent der Beatmungsplätze besetzt sind. Restaurants und Bars müssten dann eine Zertifikatspflicht umsetzten. Ungeimpfte Mitarbeiter in Spitälern wären zu repetitiven Tests auf das Coronavirus verpflichtet – dies bereits ab Stufe 1. Im Moment sind die Tests noch freiwillig.

Covid-Zertifikat
Ein Mitarbeiter eines Nachtclubs scannt ein Covid-Zertifikat zum Schutz gegen das Coronavirus. - Keystone

Ab Stufe 3 würden die Beizen wieder geschlossen. Zertifikate sollen also eingesetzt werden, um Schliessungen möglichst lange zu verhindern. Das stösst der Mehrheit der Aargauer Beizer sauer auf, denn die Zertifikatspflicht bedeute für die Wirte einen zusätzlichen Aufwand. Manche müssten wohl zusätzliches Personal anschaffen.

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