Trotz Niederlage bei der Wahl in Lengnau BE glaubt Adrian Spahr, dass ihm die Campax-Kampagne gegen ihn geholfen habe. Jetzt kontert die Organisation.
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Der SVPler Adrian Spahr wurde nicht zum Gemeindepräsident von Lengnau BE gewählt. Die Campax hat somit ihr Ziel erreicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Organisation Campax schaltete sich diesem Monat in den Wahlkampf in Lengnau BE ein.
  • Aus ihrer Sicht erfolgreich – Adrian Spahr wurde nicht zum Gemeindepräsidenten gewählt.
  • Der SVPler glaubt aber trotz Niederlage, dass die Kampagne positiv für ihn gewesen sei.
  • «Offensichtlich ist er frustriert über seine Nichtwahl», kontert die Campax.
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«Das war nicht so klug von ihnen. Die Kampagne der Campax hatte sogar eine positive Auswirkung für mich.» Diese Aussage tätigte der SVPler Adrian Spahr gegenüber Nau.ch trotz seiner Niederlage in der Wahl um das Gemeindepräsidium in Lengnau BE.

Die Organisation Campax hatte sich im Vorfeld gegen eine Wahl Spahrs ausgesprochen – und kontert jetzt dessen Aussage.

Die Campax-Kampagne vor der Gemeindepräsidiumswahl gegen Adrian Spahr. - Instagram / @campaxorg

«Adrian Spahr konnte als Gemeindepräsident verhindert werden. Es wurden also genug Menschen mobilisiert, um ihn zu verhindern. Offensichtlich ist er frustriert über seine Nichtwahl und den Einfluss unserer Kampagne», so die Organisation auf Anfrage von Nau.ch.

Man wisse nicht, auf welchen repräsentativen Umfragen Adrian Spahr seine Aussage über den Einfluss der Campax basieren würde. «Eines ist aber sicher: Wir haben unser Ziel erreicht», heisst es weiter.

Durch Kampagne wurde Verurteilung zum Thema

Dass die Kampagne der Campax einen Unterschied bewirkt hat, zeigt sich laut der Organisation auch an einem weiteren Punkt. Bei der Gemeinderatswahl, bei welcher Spahr noch am meisten Stimmen zählen konnte, sei seine Vergangenheit mit der Verurteilung durchs Bundesgericht (wegen eines rassistischen Wahlplakats, Anm. d. Red.) kein Thema gewesen.

«Durch unser Video und die gezielte Bewerbung wurde dieser Hintergrund zum Thema. Und offensichtlich kann sich eine Mehrheit der Lengnauer*innen nicht vorstellen, durch eine Person vertreten zu sein, die auf dem Rücken von Minderheiten und mit Ewiggestrigen Ansichten Politik macht.»

Glauben Sie, dass die Campax-Kampagne einen Einfluss auf die Wahl des Gemeindepräsidiums in Lengnau BE hatte?

Auch zur Kritik von Spahr, dass sich «eine Zürcher Organisation nicht in einen Wahlkampf im Kanton Bern einmischen sollte», nahm Campax Stellung.

Sie seien eine nationale Kampagnenorganisation mit Sitz in Zürich. Aber ihre Anliegen würden sich nicht nur auf Zürich beschränken. «Ganz im Gegenteil», betont Campax. «Genau die Kampagne zu Lengnau zeigt diese nationale Wichtigkeit.»

Man habe auch sehr viele positive Rückmeldungen erhalten. Und dem Anschein nach hat es die Leute auch motiviert, an die Urne zu gehen. «Genau darum würden wir diese Kampagne wieder so machen», sagt Campax abschliessend.

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