Adrian Spahr wurde nicht zum Gemeindepräsident von Lengnau BE gewählt – wegen der Campax-Kampagne gegen ihn? Der SVPler widerspricht im Interview mit Nau.ch.
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Adrian Spahr verlor die Wahl um das Gemeindepräsidium in Lengnau BE gegen Sandra Huber-Müller. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der SVPler Adrian Spahr verlor die Wahl zum Gemeindepräsidenten in Lengnau BE.
  • Vor der Wahl führte die Organisation Campax eine Kampagne gegen den 29-Jährigen.
  • «Das war nicht so klug. Es hatte eine positive Auswirkung für mich», so Spahr.
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Am Sonntag wurde in Lengnau BE Sandra Huber-Müller in ihrem Amt als Gemeindepräsidentin bestätigt. Die SPlerin setzte sich in der Majorzwahl gegen Adrian Spahr von der Jungen SVP durch.

«Für mich ist das Resultat keine grosse Überraschung», so Spahr auf Anfrage von Nau.ch. «Ich bin zufrieden, dass ich viele positive Rückmeldung in der Gemeinde erhalten habe. Aber ich wusste auch, dass es gegen eine Bisherige schwierig wird zu gewinnen. Deshalb ist die Enttäuschung nicht so gross.»

Sind Sie froh, dass Adrian Spahr nicht Gemeindepräsident in Lengnau BE wurde?

Trotz der Niederlage zieht der Vizepräsident der SVP Lengnau ein positives Fazit. Er habe ein gutes Resultat erzielt und möchte jetzt im Gemeinderat eine gute Arbeit leisten. In diesen wurde er mit den meisten Stimmen von allen Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Campax-Kampagne gegen Spahr

Seine Kandidatur für das Gemeindepräsidium hatte bereits im Vorfeld der Wahl hohe Wellen geschlagen. Die Organisation Campax lancierte nämlich im Vorfeld eine Kampagne gegen den 29-Jährigen. Der Grund: 2019 wurde Spahr wegen eines rassistischen Wahlplakats der Jungen SVP verurteilt.

Die Campax-Kampagne vor der Gemeindepräsidiumswahl gegen Adrian Spahr. - Instagram / @campaxorg

Hat diese Kampagne schlussendlich dazu geführt, dass Adrian Spahr nicht als Gemeindepräsident gewählt wurde? Der gelernte Polizist verneint und kann sich einen Seitenhieb gegen die Organisation nicht verkneifen.

«Ehrlich gesagt: Das war nicht so klug von ihnen», meint Spahr gegenüber Nau.ch. «Die Kampagne hatte sogar eine positive Auswirkung für mich. Ich habe in der Gemeinde gemerkt, dass das vielen sauer aufgestossen ist. Ich glaube, dass sich deshalb ein paar gedacht haben, ‹jetzt gehe ich extra den Spahr wählen›. Darum sollte sich eine Zürcher Organisation vielleicht auch nicht in einen Wahlkampf im Kanton Bern einmischen.»

Die Frage, ob er in vier Jahren wieder zur Gemeindepräsidiumswahl antreten wird, konnte Spahr nicht beantworten. Das habe er sich noch nicht überlegt. Zuerst möchte er sich jetzt auf die Arbeit im Gemeinderat konzentrieren.

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