Ziemiak und Seehofer bremsen Diskussion über Kanzlerkandidaten

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Deutschland,

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wollen die Diskussion um den nächsten Kanzlerkandidaten der Union eindämmen.

Kanzlerin Merkel will nächstes Jahr abtreten
Kanzlerin Merkel will nächstes Jahr abtreten - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Forsa-Chef Güllner: Union kann sich Zeit lassen.

«Für Personaldebatten ist jetzt nicht die Zeit. Erst das Land, dann die Partei», sagte Ziemiak der «Neuen Osnabrücker Zeitung» vom Samstag. «Das Virus ist da und macht auch keine Ferien.» Seehofer sprach in der «Frankfurt Allgemeinen Zeitung» von einer «Diskussion zur Unzeit».

Deutschland werde im zweiten Halbjahr «mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sein», sagte Ziemiak voraus. «Die Unternehmen und Selbstständigen brauchen Unterstützung, damit wir Arbeitsplätze sichern, zudem müssen wir für das Jahr 2020 mit einem erheblichen Rückgang der Steuereinnahmen rechnen. Personaldebatten interessieren die Bürgerinnen und Bürger gerade nicht besonders.»

Ziemiak verwies ausserdem auf den Parteitag der CDU im Dezember, bei dem ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende gewählt werden soll. Erst danach werde mit der CSU besprochen, «wer unser gemeinsamer Kanzlerkandidat werden wird». Offizielle Kandidaten für den CDU-Vorsitz sind derzeit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Aussenpolitiker Norbert Röttgen.

Auch Seehofer warnte vor einer verfrühten Diskussion. Zu diesem Thema sagten «alle, die Profis sind, nichts», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Samstag. «Ich hoffe, wir halten uns eisern dran.»

Für Kandidatenfragen sei der Zeitpunkt wichtig, «sonst ist man aus dem Rennen, noch bevor der eigentliche Wahlkampf begonnen hat», mahnte Seehofer. Sowohl innerhalb von CDU/CSU als auch in der Öffentlichkeit wird derzeit bereits viel über die K-Frage diskutiert. «Das ist eine Diskussion zur Unzeit», urteilte der frühere CSU-Vorsitzende.

Umfragen hatten zuletzt gezeigt, dass viele Bürger sich den heutigen CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder als Kanzler vorstellen können. Dazu sagte Seehofer: «Dass Markus Söder seine Arbeit gut macht, freut mich.» Ziemiak sagte der «NOZ» über Söder, dieser sei «ein sehr guter Ministerpräsident und führungsstarker CSU-Vorsitzender».

Der Chef des Meinungsforschungsunternehmens Forsa, Manfred Güllner, sagte der «Passauer Neuen Presse» vom Samstag, Söder stehe «derzeit über Bayern hinaus gut da». Jedoch gibt es aus Güllners Sicht «keinen Grund» für die Union, schnell einen Kanzlerkandidaten auszurufen. «Die Menschen beschäftigen sich ja noch nicht so sehr mit der nächsten Bundestagswahl.»

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