Die Bundesregierung will Deutschland für ausländische Fachkräfte attraktiver machen und plant einem Zeitungsbericht zufolge beschleunigte Visa-Verfahren sowie eine Anwerbe-Offensive.
Azubi aus dem Iran in Mainz
Azubi aus dem Iran in Mainz - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Entwurf zu Absichtserklärung für Fachkräftegipfel am Montag im Kanzleramt.
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Das geht aus einem Entwurf der gemeinsamen Absichtserklärung für den Fachkräftegipfel am Montag im Kanzleramt hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag berichtete. An dem Spitzentreffen nehmen unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sowie Vertreter von Wirtschaft und Gewerkschaften teil.

«Deutschland steht international in starkem Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte», heisst es laut RND in dem Papier. «Wir müssen deshalb unsere attraktiven Arbeits- und Lebensbedingungen besser präsentieren, um das Interesse ausländischer Fachkräfte zu wecken.»

Anfang März 2020 soll das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft treten, das die Einwanderung qualifizierter Arbeitnehmer aus Staaten ausserhalb der Europäischen Union erleichtern soll. Um die Möglichkeiten des Gesetzes voll auszuschöpfen, bedürfe es «noch weiterer konkreter Schritte der praktischen Umsetzung», heisst es in dem Entwurf für das Spitzentreffen.

Dem Bericht zufolge sagt die Bundesregierung darin raschere Visa-Verfahren zu. «Zusätzliches Personal in den Visastellen und der Aufbau einer zentralen Arbeitseinheit zur Unterstützung der Visumbearbeitung aus dem Inland werden den Prozess der Visumerteilung an den Auslandsvertretungen beschleunigen, um derzeit bestehende Wartezeiten zu verringern», heisst es in dem Papier. Ziel sei es, zügig die Voraussetzung für digitale Antragstellung und papierlose Übermittlung der Unterlagen zu schaffen.

Die Bundesregierung will ausserdem die Deutsch-Kurse an den Goethe-Instituten ausbauen. Die Wirtschaft solle geeignete Fachkräfte bei den Kosten für die sprachliche Qualifizierung im Herkunftsland unterstützen.

Die Bundesagentur für Arbeit soll mit Hilfe von «Vermittlungsabsprachen mit ausgewählten Herkunftsländern» geeignete Bewerber anwerben. «Diese werden den Einwanderungs- und Anerkennungsprozess zusätzlich beschleunigen und stellen insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen einen wichtigen Zugangsweg dar», heisst es in dem Papier. Mit dem Aufbau solcher Länderpartnerschaften solle zügig begonnen werden.

Die Bundesregierung will dem Bericht zufolge zudem «Rekrutierungsreisen» für kleine und mittelständische Unternehmen fördern. Ausserdem solle das Informationsportal «Make it in Germany» ausgebaut und zur zentralen Anlaufstelle für interessierte Fachkräfte und Firmen werden. Ziel sei es, dass Unternehmen mehr Stellenangebote als bislang für die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte melden.

Laut Papier fehlen in vielen Unternehmen, Branchen und Regionen nicht nur Akademiker, sondern auch Fachkräfte mit beruflicher Qualifikation. «Unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen wird der demografische Wandel den Fachkräftemangel weiter verstärken.» Dies werde nicht nur für die Unternehmen Folgen haben, sondern für die gesamte Gesellschaft.

Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne seien Voraussetzung für eine erfolgreiche Gewinnung von Fachkräften: «Ausländerfeindlicher Hetze und Rassismus erteilen wir eine klare Absage.»

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