Zehn der 30 Mitgliedstaaten der Nato erreichen in diesem Jahr das Bündnisziel bei den Verteidigungsausgaben. Die USA stehen dabei noch immer an der Spitze.
Nato-Flagge
Die Nato-Flagge. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn der 30 Nato-Staaten erreichen die Bündnisziele bei den Verteidigungsausgaben.
  • Trump drängt die Mitgliedstaaten seit Jahren zu höheren Militärbudgets.
  • Die USA stehen noch immer an der Spitze der Verteidigungsausgaben.
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In der Nato werden dieses Jahr zehn der 30 Mitgliedstaaten das Bündnisziel bei den Verteidigungsausgaben erreichen. Wie die Allianz am Mittwoch mitteilte, schaffen Frankreich und Norwegen erstmals die Vorgabe von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung. Auch Deutschland verbucht mit 1,57 Prozent einen deutlichen Anstieg.

Allerdings begünstigt die Corona-Pandemie generell Zuwächse, weil diese die Wirtschaftsleistung der Mitgliedstaaten verringert hat. Selbst gleichbleibende Verteidigungsbeträge würden damit Anstiege bringen.

Trump drängt zu höheren Militärbudgets

US-Präsident Donald Trump drängt die europäischen Alliierten seit Jahren zu deutlich höheren Militärbudgets. Die Bündnisstaaten hatten 2014 vereinbart, den Anteil der Verteidigungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Jahrzehnts «Richtung zwei Prozent» zu steigern. Trump pocht auf «mindestens» zwei Prozent und wirft insbesondere Deutschland vor, nicht genug für die gemeinsame Verteidigung zu tun.

Trump
Trump wünscht höhere Militärbudgets. - Keystone

Deutschland schafft 2020 nun einen Sprung bei dem Nato-Ziel um mehr als 0,2 Prozentpunkte auf 1,57 Prozent. Nur ein Teil war dabei der Corona-Krise geschuldet. Denn in absoluten Zahlen stiegen die deutschen Verteidigungsausgaben in diesem Jahr um 3,5 Milliarden Dollar auf gut 56 Milliarden Dollar. Deutschland hat damit im Bündnis nach den USA und Grossbritannien das drittgrösste Verteidigungsbudget.

USA steht weiterhin an Spitze der Verteidigungsausgaben

2019 hatten neun Länder das Zwei-Prozent-Ziel geschafft. Mit grossem Abstand an der Spitze bei den Verteidigungsausgaben stehen nun weiter die USA mit 3,87 Prozent der Wirtschaftsleistung. Dies sind nach aktuellen Preisen fast 785 Milliarden Dollar und damit mehr als zwei Drittel der Gesamtausgaben in der Nato. Nach den USA folgen neun europäische Länder, die das Zwei-Prozent-Ziel erreicht haben.

Army
Soldaten der US-Armee marschieren über einen Flugplatz (Symbolbild). - Keystone

Neu im Club der Zwei-Prozentler sind Frankreich und Norwegen. Allerdings flog auch ein Land wieder heraus: Bulgarien. Das südosteuropäische Land hatte im vergangenen Jahr seine Verteidigungsausgaben durch ein grosses Rüstungsgeschäft sprunghaft auf 3,18 Prozent gesteigert. Jetzt liegt es nur noch bei 1,93 Prozent.

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