Vladimir Putin hat Jair Bolsonaro für seine «männliche Qualitäten» im Umgang mit dem Coronavirus gelobt. Dafür hagelt es jetzt Kritik in Brasilien.
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Vladimir Putin (l.) und Jair Bolsonaro im Jahr 2019. - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jair Bolsonaro hatte sich im Juli mit dem Coronavirus angesteckt.
  • Jetzt erhält er für den Umgang mit der Krankheit ein Lob von Vladimir Putin.

Mit einem Lob auf die «männlichen Qualitäten» des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat dessen russischer Kollege Vladimir Putin für Spott in Brasiliens Online-Netzwerken gesorgt.

Bolsonaro verbreitete am Dienstag im Online-Dienst Facebook ein Video, in dem Putin ihm auf einem Online-Gipfel der Brics-Staaten attestiert, bei seiner Corona-Infektion im Juli die «besten männlichen Qualitäten wie Mut und Willenskraft bewiesen» zu haben.

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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro mit einer Gesichtsmaske. Er wurde selber zweimal positiv auf das Coronavirus getestet. - Keystone

Zahlreiche Internetnutzer machten sich daraufhin mit Memes über die Beziehung der beiden Staatschefs lustig. Auf Fotomontagen waren etwa Putin und Bolsonaro mit nackten Oberkörpern auf einem Pferd zu sehen.

Lob von Vladimir Putin

Vladimir Putin lobte bei dem virtuellen Treffen der Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zudem Bolsonaros Management der Corona-Pandemie, das viele Epidemiologen als chaotisch und unverantwortlich kritisiert hatten.

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Russlands Präsident Wladimir Putin. Das Land möchte bis «spätestens» 2060 klimaneutral sein. - Keystone

Der brasilianische Präsident hatte sich im Juli selbst mit dem Coronavirus angesteckt, nachdem er bei zahlreichen öffentlichen Auftritten vor seinen Anhängern ohne Maske erschienen war.

Viel Kritik in Brasilien

Reinaldo Azevedo, einer der angesehensten politischen Kommentatoren Brasiliens wies darauf hin, dass Vladimir Putin ebenso wie Bolsonaro ein «notorisch Homophober» sei. Der rechtsradikale Staatschef Bolsonaro war in der Vergangenheit immer wieder mit schwulenfeindlichen Äusserungen aufgefallen.

Azevedo erinnerte auch daran, dass Bolsonaro die unerwartete Unterstützung aus Moskau nach der Wahlniederlage seines wichtigsten Verbündeten und Vorbilds, des US-Präsidenten Donald Trump, willkommen gewesen sein dürfte. Ebenso wie Trump hat Bolsonaro dessen Niederlage bisher nicht anerkannt und dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden nicht zu dessen Sieg gratuliert.

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