Verfassungsgericht bestätigt Möglichkeit reiner Briefwahl in Sachsen-Anhalt

AFP
AFP

Deutschland,

Das Landesverfassungsgericht von Sachsen-Anhalt hält die Möglichkeit einer reinen Briefwahl in dem Bundesland für zulässig.

Urne bei der Landtagswahl in Brandenburg
Urne bei der Landtagswahl in Brandenburg - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • AfD scheitert mit Klage gegen Änderung von Wahlrecht.

Die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erfolgte Änderung des Wahlrechts durch den Landtag sei verfassungsgemäss, entschieden die Richter am Montag in Dessau. Das Gesetz ermögliche eine reine Briefwahl nur in einer Ausnahmesituation wie einer pandemischen Notlage. (Az LVG 5/21)

Der Landtag in Magdeburg hatte im Herbst wegen der Corona-Pandemie das Wahlrecht geändert und grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet, die Landtagswahl in ganz Sachsen-Anhalt oder in einzelnen Regionen auch als reine Briefwahl abzuhalten. Dagegen klagten die AfD-Fraktion und ein fraktionsloser Abgeordneter. Sie sehen insbesondere die Wahlfreiheit, das Wahlgeheimnis und den Grundsatz der Öffentlichkeit der Wahl verletzt und halten die Regelung für verfassungswidrig.

Das Landesverfassungsgericht stellte nun klar, dass eine reine Briefwahl zwar die Absicherung des Wahlgeheimnisses und den Grundsatz der Öffentlichkeit der Wahl einschränke. Dies sei unter den gesetzlich geregelten Voraussetzungen jedoch zulässig. Die Gesetze ermöglichten eine reine Briefwahl demnach nur, soweit eine Stimmabgabe in den Wahllokalen wegen einer Gefahr für Leben oder Gesundheit unmöglich sei.

In einem solchen Fall seien «die Nachteile einer reinen Briefwahl unter den Bedingungen einer pandemischen Notlage durch die verfassungsrechtlichen Rechtsgüter der Allgemeinheit der Wahl, die staatliche Schutzpflicht für Leben und körperliche Unversehrtheit sowie die zeitlichen Vorgaben der Landesverfassung für die Erneuerung der demokratischen Legitimation der öffentlichen Gewalt gerechtfertigt», urteilte das Verfassungsgericht.

In Sachsen-Anhalt wird am 6. Juni ein neuer Landtag gewählt. Landeswahlleiterin Christa Dieckmann schloss bereits am Freitag eine reine Briefwahl bereits aus und verwies auf die hohen verfassungsrechtlichen Hürden einer solchen Abstimmung. Zudem sieht sie die Wahllokale durch umfassende Hygienekonzepte gut vorbereitet und vertraut auf weiterhin sinkende Infektionszahlen.

Kommentare

Weiterlesen

Roger Köppel
15 Interaktionen
Will Kirk kopieren
Frau
164 Interaktionen
Polizei nicht da

MEHR IN POLITIK

Parlament
3 Interaktionen
In Polizeimeldungen
Unterschriftensammlungen
7 Interaktionen
Initiative der Grünen
ukraine
15 Interaktionen
Ablehnung
israelische Schüsse
1 Interaktionen
Basel

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Champions League Bayern München
Vor Champions League
Ausbruch Ehec-Infektionen
1 Interaktionen
Ehec
Fussfessel
Deutschland