Bei einem Sondergipfel der G20-Staaten wurden die Vereinten Nationen damit beauftragt, humanitäre Hilfe in Afghanistan zu organisieren.
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Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Humanitäre Hilfe für Afghanistan soll von den Vereinten Nationen koordiniert werden.
  • Dies wurde bei einem Sondergipfel der G20-Staaten beschlossen.
  • Auch Menschenrechte und Terrorismus in Afghanistan wurden beim Treffen thematisiert.

Die G20-Staaten haben die Vereinten Nationen beauftragt, die humanitäre Hilfe für Afghanistan zu koordinieren. Das sagte der italienische Ministerpräsident Mario Draghi am Dienstag nach einem Sondergipfel der 20 wichtigsten Industrienationen. Darüber habe es bei der Videokonferenz einen grossen Konsens gegeben.

Hilfe durch Vereinte Nationen

Das Land müsse nach der Machtergreifung der Taliban die Menschen- und vor allem Frauenrechte anerkennen. Es dürfe zudem kein Rückzugsort für Terroristen werden. Darin seien sich alle Staats- und Regierungschefs einig. «Wir dürfen nicht an den Punkt kommen wie vor 20 Jahren», unterstrich Draghi als aktuell Vorsitzender der G20-Gruppe.

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Afghanische Frauen demonstrieren in der Hauptstadt Kabul für ihre Rechte. - Keystone

Es gebe das erste Mal eine gemeinsame Linie der weltweit wichtigsten politischen Entscheider beim Thema Afghanistan. Dies stimmte den italienischen Ministerpräsidenten zufrieden. «Der Multilateralismus kehrt zurück, zwar mit Mühe, aber er kommt wieder», sagte Draghi.

Momentan keine Anerkennung der Taliban-Regierung

Auf die Frage nach einer Anerkennung der Taliban-Regierung sagte Draghi, dass darüber nicht gesprochen worden sei. Überhaupt sei der Zeitpunkt dafür auch noch längst nicht erreicht. «Die Taliban werden daran gemessen, was sie tun, und nicht, was sie sagen», unterstrich Draghi.

Die radikalen Islamisten hatten nach der Rückeroberung des Landes zwar beteuert, gemässigter aufzutreten als noch vor 2001. Etwa sollen Frauen viel mehr Rechte eingeräumt werden. Daran gibt es aber Zweifel.

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