UN sieht keine Anzeichen für Aussöhnung in Syrien unter Assad
Nach Beginn der vierten Amtszeit von Präsident Baschar al-Assad besteht laut UN keine Hoffnung auf Einigung und Aussöhnung in dem Bürgerkriegsland.

Das Wichtigste in Kürze
- Der syrische Präsident Baschar al-Assad startete seine vierte Amtszeit.
- Die UN sieht keine Hoffnung auf Aussöhnung in dem Bürgerkriegsland.
Nach Beginn der vierten Amtszeit von Präsident Baschar al-Assad besteht laut UN-Menschenrechtsbeobachtern keine Hoffnung auf Einigung und Aussöhnung in dem Bürgerkriegsland. Die Untersuchungskommission für Syrien berichtete am Dienstag in Genf über willkürliche und geheime Inhaftierungen, Folter und sexuelle Gewalt durch Regierungskräfte.
«Wir sehen derzeit in Syrien eine Krieg gegen die Zivilbevölkerung», sagte der Kommissionsvorsitzende Paulo Pinheiro bei einer Pressekonferenz. Auch die militärischen Auseinandersetzungen hätten in den vergangenen Monaten wieder zugenommen. Die Situation sei «zunehmend düster».
UN-Kommission fordert Freilassung von Kindern
Die UN-Beobachter kritisierten auch, dass geschätzte 40 000 Kinder meist mit ihren Müttern in Lagern in Nordost-Syrien gehalten werden, weil ihre Familien als islamistischen Extremisten verdächtigt werden. Die Kommission forderte die Freilassung der Kinder aus den Lagern der von Kurden geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Mütter und Kinder sollten in ihre Heimatländer zurückkehren dürfen.
Laut dem UN-Bericht kontrolliert Assad rund 70 Prozent des Landes und 40 Prozent der Bevölkerung. Nach einer umstrittenen Wahl wurde er im Juli für eine vierte Amtszeit vereidigt. In Syrien tobt seit über zehn Jahren ein Bürgerkrieg mit Hunderttausenden Toten. Für die sichere Rückkehr der Millionen Vertriebenen ist das Land laut Pinheiro nicht bereit.