Überlegungen in Bund und Ländern für Maskenpflicht werden konkreter

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Deutschland,

Die Überlegungen in Bund und Ländern für eine allgemeine Pflicht zum Tragen von zumindest improvisierten Schutzmasken werden konkreter.

Überlegungen für Masken-Pflicht werden konkreter
Überlegungen für Masken-Pflicht werden konkreter - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Altmaier sieht Bedarf von bis zu zwölf Milliarden Stück.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) äusserte die Erwartung, «dass Alltagsschutzmasken bald zu unserem öffentlichen Leben gehören» und etwa im Nahverkehr generell «bald zur Pflicht werden». Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet mit einem Bedarf von bis zu zwölf Milliarden Schutzmasken pro Jahr.

Weil schränkte allerdings am Wochenende in der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» ein, eine allgemeine Masken-Pflicht könne es erst geben, «sobald sie ausreichend verfügbar sind». Abstand halten und Hygiene seien im Kampf gegen die Corona-Pandemie jedoch auch weiterhin «der Schlüssel zum Erfolg».

Altmaier sagte zu dem Schutzmaskenbedarf in Milliardenhöhe, dies sei notwendig, «wenn wir allen Menschen in Deutschland das Arbeiten, Einkaufen und Busfahren mit Mundschutz ermöglichen möchten». In der «Bild am Sonntag» sprach er sich weiter dafür aus, «einen beträchtlichen Teil davon» in Deutschland herzustellen. Gelinge dies, dann «haben wir viel erreicht».

Ziel sei es, in der zweiten Sommerhälfte Millionen OP-Masken und Mundschutze in Deutschland produzieren zu können, sagte Altmaier. Man könne den Unternehmen zwar nicht vorschreiben «was oder wie viel sie zu produzieren haben», betonte der Minister. «Wir werden die Industrieproduktion aber mit Investitionszuschüssen und Abnahmegarantien mit in Gang bringen.»

An diesem Montag tritt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zunächst in Sachsen in Kraft, ähnliche Regelungen wegen der Corona-Pandemie gelten bereits in einigen Städten, im thüringischen Jena auch am Arbeitsplatz. Ab Montag folgen etwa Hanau und Wolfsburg. Mecklenburg-Vorpommern schreibt Masken ab dem 27. April in Verkehrsmitteln vor. Bundesweit gibt es eine «dringende Empfehlung» für das Tragen zumindest improvisierter Schutzmasken im öffentlichen Raum.

Letzteres sei «eine klare Vorgabe», sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der «Passauer Neuen Presse». Vorsichtige Erleichterungen müssten mit Schutzauflagen im sozialen, öffentlichen und Geschäftsleben verbunden werden.

In einer Umfrage des Instituts Civey für den Berliner «Tagesspiegel» sprachen sich 46 Prozent der Bürger für einen verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz aus. Dagegen wandten sich 40 Prozent, 14 Prozent waren unentschieden.

"Umso mehr Menschen einen Mund-Nase-Schutz bei grösseren Menschenansammlungen tragen, umso besser ist der eigene Schutz und der anderer vor einer möglichen Coronaviren-Übertragung?, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, dem "Handelsblatt". Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, bedauerte in der Zeitung, dass bislang keine bundesweite Masken-Pflicht beschlossen wurde. Eine solche Auflage wäre "wünschenswert" und "auch zumutbar".

Die improvisierten sogenannten Community-Masken bieten ihren Trägern nur einen begrenzten Schutz, vermindern aber vor allem das Infektionsrisiko für andere. Tragen sie alle Menschen in der Öffentlichkeit, sinkt somit die Gefahr der Virus-Übertragung insgesamt. Erhältlich sind Masken derzeit vor allem in Apotheken sowie im Online-Handel, zudem gibt es zahlreiche Angebote und Bauanleitungen für Eigenproduktionen.

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