Haushoher Sieg für den Amtsinhaber: Bei der Präsidentenwahl in Island hat Präsident Gudni Johannesson am Samstag mehr als 92,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt - sein Rivale, der Rechtspopulist Gudmundur Franklin Jonsson, kam hingegen nur auf 7,8 Prozent.
Islands Präsident Gudni Johannesson vor einem Jahr in St. Petersburg
Islands Präsident Gudni Johannesson vor einem Jahr in St. Petersburg - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 92 Prozent der Wähler stimmen für Amtsinhaber.

Er fühle sich «geehrt und stolz», sagte Johannesson am Wahlabend in der Hauptstadt Reykjavik AFP. Die Wähler hätten ihm «das Mandat erteilt, meine Rolle genauso fortzusetzen wie in den vergangenen vier Jahren».

Insgesamt waren 252.217 Wahlberechtigte in Island zur Stimmabgabe aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei 66,9 Prozent. In den Umfragen war der für eine Demokratie unüblich hohe Sieg für den 52-jährigen Historiker vorhergesagt worden.

Sein Herausforderer Jonsson räumte seine Niederlage ein und gratulierte «Gudni und seiner Familie». Der Rechtspopulist ist erklärter Anhänger von US-Präsident Donald Trump und wollte dem Präsidentenamt eine aktivere Rolle in der Politik geben.

Der Präsident in Island hat eine weitgehend repräsentative Rolle, er kann allerdings das Inkraftsetzen von Gesetzen verhindern und Referenden dazu ansetzen. Die politische Entscheidungsgewalt liegt bei der Regierung, die derzeit von Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir geführt wird.

Johannesson war 2016 zum jüngsten Präsidenten seit der Unabhängigkeit Islands 1944 gewählt worden. Seine Zustimmungswerte lagen laut dem MMR-Umfrageinstitut während seiner gesamten ersten Amtszeit zwischen 76 und 86 Prozent, also im Schnitt rund 25 Prozent höher als die seines Vorgängers.

Die Zahl der Amtszeiten des Präsidenten ist in Island nicht begrenzt. Sein Vorgänger Olafur Grimmson hatte insgesamt 20 Jahre lang das Präsidentenamt ausgeübt.

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