Tausende protestieren bei Paris gegen Rassismus und Polizeigewalt
In Frankreich sind am Samstag Tausende auf die Strasse gegangen, um gegen Rassismus zu protestieren. Es ist der vierte Jahrestag des Tods eines Schwarzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Heute vor vier Jahren starb ein junger schwarzer Mann, nachdem er festgenommen wurde.
- Zum Jahrestag haben am Samstag Tausende Menschen in Frankreich demonstriert.
Im Grossraum Paris sind am Samstag erneut tausende Menschen gegen Polizeigewalt und Rassismus auf die Strasse gegangen.
Die Teilnehmer zogen zum vierten Jahrestag des Todes von Adama Traoré durch die Gemeinde Beaumont-sur-Oise nordwestlich von Paris. Der 24-jährige Schwarze war nach seiner Festnahme auf einer Polizeiwache erstickt. Seine Familie macht die Polizisten verantwortlich, die den jungen Mann bäuchlings am Boden fixiert haben sollen.

Gutachten im Auftrag der Justiz führten den Tod des jungen Mannes dagegen auf Vorerkrankungen und Drogenkonsum zurück. Der Fall ist seit Jahren umstritten. Erst kürzlich eröffnete die Justiz neue Untersuchungen zu Traorés Tod.
Etwa 2700 Demonstranten
Prominentester Unterstützer der Familie ist der französische Schauspieler Omar Sy, bekannt aus dem Film «Ziemlich beste Freunde».
Für viele Demonstranten in Frankreich ist Traoré der französische George Floyd: Der Schwarze war in den USA bei einem brutalen Einsatz weisser Polizisten erstickt. Daraufhin kam es weltweit zu einer Welle von Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt.

In Beaumont-sur-Oise demonstrierten laut Polizei nun etwa 2700 Menschen. «Lasst uns atmen» stand auf Transparenten in der Menge. Erstmals beteiligten sich auch Klimaschützer an dem Protest, um gemeinsam mit den Unterstützern Traorés gegen Ungleichheit zu protestieren.