Der Stausee zwischen Serbien und dem Kosovo könnte schon bald «Trump-See» heissen. Der kosovarische Ministerpräsident befürwortet jedenfalls die Umbenennung.
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Der See trägt in Serbien und im Kosovo verschiedene Namen. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA vermittelten erfolgreich zwischen Serbien und dem Kosovo.
  • Als Dank könnte ein umstrittener Stausee zwischen den Ländern nach Trump benannt werden.
  • Der kosovarische Ministerpräsident befürwortet die Umbenennung.

Ein zwischen dem Kosovo und Serbien umstrittener Stausee könnte bald den Namen von US-Präsident Donald Trump tragen. Der kosovarische Ministerpräsident Avdullah Hoti schrieb nämlich auf Twitter: Er befürworte einen Vorschlag des US-Diplomaten Richard Grenell, den See nach Trump zu benennen. Es soll als Dank für dessen Vermittlung im Konflikt mit Belgrad gelten.

Auf der kosovarischen Seite des Stausees hing bereits am Donnerstag ein Banner mit der Aufschrift «Trump-See». Ein Banner auf der serbischen Seite dankte dem US-Präsidenten dafür, «Frieden» in die Region gebracht zu haben. Die serbische Regierung äusserte sich bislang offiziell nicht zu der möglichen Umbenennung.

Abkommen zur wirtschaftlichen Annäherung

Der US-Sondergesandte Richard Grenell verhandelte zwischen Serbien und dem Kosovo. Kürzlich kam ein Abkommen zur wirtschaftlichen Annäherung zustande, das Anfang September im Weissen Haus unterzeichnet wurde.

Es sieht auch eine Machbarkeitsstudie über eine «Aufteilung» des umstrittenen Sees vor. Auf diesen erheben sowohl Serbien als auch das Kosovo Anspruch.

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Richard Grenell (l), US-Präsidentschaftsgesandter für die Kosovo-Serbien-Gespräche, und Aleksandar Vucic, Präsident von Serbien, nehmen an einer Pressekonferenz nach gemeinsamen Gesprächen teil. - dpa

Grenell sagte unlängst in einer US-Talkshow, sein Vorschlag, den See nach Trump zu benennen, sei ursprünglich ein Witz gewesen. «Es gab diesen unglaublichen Streit über den Namen (des Sees), weshalb ich scherzhaft sagte: 'Ich werde einfach vom Trump-See sprechen.'»

Das sagte der frühere US-Botschafter in Berlin. Darauf seien der serbische und der kosovarische Regierungschef sofort angesprungen. Sie hätten erklärt, dass sie mit einer solchen Umbenennung einverstanden seien.

Wichtiges Trinkwasser-Reservoir

Um den Stausee, der im Kosovo Ujman und in Serbien Gasiwode heisst, gibt es seit Jahren Streit. Das 24 Kilometer grosse Gewässer liegt zu drei Vierteln auf kosovarischem Gebiet.

Es ist ein wichtiges Trinkwasser-Reservoir für rund ein Drittel der kosovarischen Bevölkerung. Auch das Kühlwasser für die kosovarischen Kohlekraftwerke wird zu einem Grossteil dem See entnommen. Serbien betrachtet den See dagegen als sein staatliches Eigentum.

Das Kosovo hatte sich 2008 von Serbien losgesagt. Die Regierung in Belgrad erkennt die Unabhängigkeit ihrer früheren Provinz bis heute nicht an.

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