Vor dem Hintergrund der Angriffe auf die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 hat die Chefin der schwedischen Marine betont, dass es keinen vollständigen Schutz der kritischen Infrastruktur in der Ostsee gibt.
Blasenbildung an Nord-Stream-Leck im September
Blasenbildung an Nord-Stream-Leck im September - DANISH DEFENCE/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ewa Skoog Haslum nach Nordstream-Lecks: «Dafür ist das Gebiet zu gross».

«Das ist nicht möglich», sagte Ewa Skoog Haslum der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe) auf die Frage, ob Anschläge auf die Infrastruktur völlig auszuschliessen sind. «Dafür ist das Gebiet zu gross.»

Die Marineoffizierin Skoog Haslum sagte, es gehe nicht nur um die Beobachtung der Wasseroberfläche, «sondern auch um die Tiefe des Meeres und was dort passiert. Das können sich Menschen oft nur schwer vorstellen, weil sie nun mal nicht in diesem Wasserraum leben.»

Sie verglich das Meer mit dem Weltraum. «Über den reden wir viel, aber auch im Wasserraum gibt es viel Unbekanntes, das muss uns bewusst sein. Der Wasserraum ist vielleicht so etwas wie der neue Weltraum», sagte die schwedische Marine-Chefin. Die Nord-Stream-Sabotage habe gezeigt, wie wichtig das Thema sei.

Es ist laut Skoog Haslum nicht auszuschliessen, dass sich ein U-Boot unbemerkt durch die Ostsee bewegt. Zu sagen, alles könne aufgespürt werden, was sich dort bewegt, sei «ein bisschen Prahlerei». Sie geht jedoch davon aus, dass der Wasserraum mit der technischen Entwicklung immer transparenter werde. «In Zukunft unentdeckt zu bleiben, wird also immer schwieriger.»

An den von Russland nach Deutschland führenden Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren Ende September vor der dänischen Insel Bornholm vier Lecks entdeckt worden, zwei in der schwedischen und zwei in der dänischen Wirtschaftszone. Laut einem offiziellen dänisch-schwedischen Bericht wurden die Lecks durch heftige Explosionen verursacht. Der Vorfall hatte eine Diskussion über die Sicherheit der kritischen Infrastruktur ausgelöst.

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