Registrierung von Präsidentschaftskandidaten im Iran begonnen
Knapp sechs Wochen vor der Präsidentschaftswahl im Iran hat am Dienstag die Registrierung für potentielle Kandidaten begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bewerber können Kandidatur bis Samstag einreichen.
Noch bis Samstag können Bewerber ihre Kandidatur im Innenministerium in der Hauptstadt Teheran einreichen. Die Liste wird dann an den konservativ besetzten Wächterrat zur Prüfung und Zulassung der Kandidaten übergeben. Der amtierende Präsident Hassan Ruhani muss nach der Wahl am 18. Juni nach zwei Amtszeiten abtreten.
Als einer der ersten reichte am Dienstag General Said Mohammed seine Bewerbung ein. Der 53-Jährige beriet zuletzt den derzeitigen Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, und hatte im März seinen Posten als Leiter der Bau- und Ingenieursabteilung der Revolutionsgarden aufgegeben, um zu kandidieren.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna ist die Zahl der Bewerber mit militärischem Hintergrund so hoch wie noch nie, was Befürchtungen einer Militarisierung der Politik schürt. Auch der Armeegeneral Mohammed Hassan Nami reichte Irna zufolge seine Bewerbung ein. Nami war unter dem Ex-Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad kurzzeitig Telekommunikations-Minister.
Auch mehreren führenden Politikern werden Chancen bei der Wahl zugeschrieben, bisher ist aber unklar, ob sie kandidieren werden. Zu den Favoriten zählen der ehemalige Parlamentspräsident Ali Laridschani, der ebenfalls auf eine militärische Laufbahn zurückblickt, sowie der oberste Justizbeamte Ebrahim Raisi und Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif. Aus dem Lager der Reformer um den scheidenden Amtsinhaber will der frühere Abgeordnete Ali Motahari antreten.