Buschauffeur räumt Baum aus Weg – Autofahrer gucken zu
Ein umgestürzter Baum versperrte einem Linienbus in Feldmeilen ZH den Weg. Der Chauffeur bekam beim Anpacken keine Hilfe.
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Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Unwetter am Sonntag fiel in Feldmeilen ZH ein Baum um.
- Der Chauffeur musste diesen alleine aus dem Weg schaffen.
- «Es hat mich aufgeregt, dass kein Autofahrer half», sagt eine Augenzeugin.
Mitten auf der Strecke stoppt ein Linienbus. Ein umgestürzter Baum versperrt dem Bus in Feldmeilen ZH auf dem Weg in Richtung Bahnhof Meilen den Weg. Grund dafür ist ein heftiges Unwetter.
Dieses zieht am frühen Sonntagabend überraschend über die Schweiz und verursacht zahlreiche Schäden.
Der Chauffeur reagiert geistesgegenwärtig. Er steigt aus dem Bus aus und räumt den Baum aus eigener Kraft aus dem Weg.
Wegen des Zwischenfalls können auch die Autos nicht weiterfahren. Die beiden Lenker machen aber keinen Wank. Niemand steigt aus, um mitanzupacken.
«Standen noch ewig dort»
S. H.* hat die Szene von ihrer Wohnung aus beobachtet und gefilmt.
«Es hat mich aufgeregt, dass kein Autofahrer ausstieg, um dem Chauffeur beim Wegräumen zu helfen», sagt sie zu Nau.ch. Selbst hätte sie den Chauffeur gerne unterstützt. «Innert nützlicher Frist wäre das aber nicht möglich gewesen.»
Sie lobt die Reaktion des Chauffeurs. «Es ist super, dass er so zackig war», sagt H.
Auch habe dieser schnell die Feuerwehr informiert. «So konnte der Baum schnell ganz weggeräumt werden.» Dies sei wichtig, da dieser Strassenabschnitt besonders eng sei.
Viel zu lange dauerte es ihrer Meinung nach, bis die Autofahrer dem Bus nach der Aufräumaktion Platz machten. «Sie standen noch ewig dort, bis sie den Bus endlich durchliessen.»
Auf dem Video ist zu sehen, wie die beiden Autos nur zögerlich dem Bus ausweichen.
«Bravo und ein grosses Dankeschön»
S. postete mit Lob für den Chauffeur in einer lokalen Facebook-Gruppe ein Video der Aktion. Viele User feiern den Busfahrer für sein beherztes Eingreifen.
«Bravo und ein grosses Dankeschön dem Busfahrer», schreibt eine Nutzerin. Die Autofahrer sollten sich ihrer Meinung nach «schämen».
Eine weitere Userin zollt dem Chauffeur Respekt. «Aber die anderen könnten den Führerschein abgeben.»
Das sagen die VZO
Beim Bus handelt es sich um ein Fahrzeug der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG (VZO). Ihr Fahrpersonal werde auf ausserordentliche Situationen im Alltag und im Strassenverkehr geschult, sagt Mediensprecher Adrian Suter.
Sie schulten unter anderem professionelles Handeln im Sinne der Sicherstellung des Betriebs, so Suter.
Auch zähle die Förderung von Hilfsbereitschaft und Vorbildfunktion dazu. «Immer unter Berücksichtigung der eigenen Sicherheit und der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer.»
Chauffeur habe sich nicht in Gefahr begeben
Im Fall von Hindernissen auf der Fahrbahn haben Chauffeure laut Suter die Anweisung, diese freizumachen. Dies aber nur, sofern möglich und unter Berücksichtigung der Umstände und der eigenen Sicherheit. «Unser Chauffeur hat eigenverantwortlich und korrekt gehandelt.»
Es sei zu betonen, dass sich der Chauffeur seiner Einschätzung zufolge dabei nicht in Gefahr begeben habe.
*Name der Redaktion bekannt.
