Am Montag hatte er ein Misstrauensvotum überstanden. Nun bekräftigt Grossbritanniens Premier Boris Johnson erneut, im Amt bleiben zu wollen.
Boris Johnson
Der britische Premier Boris Johnson musste sich einem Misstrauensvotum stellen. - Pa/PA Wire/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premier Boris Johnson hat erneut bekräftigt, im Amt bleiben zu wollen.
  • Er hatte am Montag ein Misstrauensvotum seiner konservativen Fraktion überstanden.

Bei der ersten Fragestunde im britischen Parlament nach dem Misstrauensvotum hat Boris Johnson erneut bekräftigt, im Amt bleiben zu wollen. «Im Hinblick auf Jobs, ich werde meinen behalten», sagte der Premierminister am Mittwoch im Parlament.

Johnson hatte am Montag ein Misstrauensvotum seiner konservativen Fraktion zwar überstanden, aber eine heftige Rebellion erlebt. 148 Parteikollegen entzogen ihm das Vertrauen.

Fragerunde von Unruhen belgeitet

Die Fragestunde am Mittwoch wurde von Buhrufen und Zwischenrufen begleitet, immer wieder musste der Parlamentspräsident Lindsay Hoyle für Ruhe sorgen. Ian Blackford, der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei (SNP), verglich Johnson mit dem Schwarzen Ritter aus dem Monty-Python-Film «Ritter der Kokosnuss». Obwohl dieser im Duell Arme und Beine verloren hat, will er mit den Worten «Das ist doch nur 'ne Fleischwunde!» weiterkämpfen.

Jeremy Hunt
Der britische Aussenminister Jeremy Hunt bei einer UN-Pressekonferenz. - Keystone

Eine Kabinettsumbildung ist nach den Worten einer Sprecherin Johnsons nicht zu erwarten. Spekulationen, Johnsons aussichtsreichster innerparteilicher Rivale, Ex-Gesundheitsminister Jeremy Hunt, könnte bald zum Finanzminister berufen werden, dementierte sie.

Es sei nun wichtig, dass die Partei zusammenstehe und das ambitionierte politische Programm der Regierung umsetze, so die Sprecherin weiter. Hunt hatte die Fragestunde im Parlament und Johnsons Auftritt aufmerksam aus der zweiten Reihe verfolgt.

Premier unter Druck

Auch in den Reihen seines Kabinetts steht der angeschlagene Premier unter Druck. Mehrere Minister forderten öffentlich Steuersenkungen. «Ich würde es befürworten, wenn wir Steuern senken», sagte Gesundheitsminister Sajid Javid am Mittwoch in einem Interview.

Auch Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng will «so bald wie möglich» eine Senkung der Steuerlast sehen. Einige der Rebellen, die am Montag gegen Boris Johnson stimmten, sollen bereits Pläne schmieden, gegen die Fraktionsdisziplin zu verstossen. Dies berichtete der britische «Guardian».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungSteuernJobsBoris JohnsonParlament