Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat zu Beginn seines zweitägigen Besuchs in Litauen den Soldatinnen und Soldaten der multinationalen Nato-Kampfgruppe Enhanced Forward Presence (EFP) unter deutscher Führung seine «tiefe Dankbarkeit» für ihren Einsatz ausgedrückt.
Pistorius spricht in Rukla mit Bundeswehrsoldaten
Pistorius spricht in Rukla mit Bundeswehrsoldaten - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verteidigungsminister: «Unser Engagement hier ist gelebte Bündnissolidarität».

«Dies hier ist wichtiger als es je zuvor war», sagte Pistorius am Montagabend in Rukla hinsichtlich der russischen Aggression in der Ukraine. In Richtung des Gastgeberlandes betonte der Verteidigungsminister: «Litauens Sicherheit ist unsere Sicherheit.»

Zuvor war Pistorius von Kontingentführer Wolfgang Schmidt in Rukla begrüsst worden. «Unser Engagement hier ist gelebte Bündnissolidarität der Nato an der Ostflanke», sagte der Verteidigungsminister. Dieses Engagement sei «so wichtig, wie es seit Ende des Kalten Krieges nicht war», fügte er hinzu.

Die EFP-Battlegroup ist seit 2016 in Litauen stationiert. Deutschland leitet die multinationale Kampftruppe zur Sicherung der Ostflanke des Bündnisses. Die Personalstärke der EFP liegt zwischen 1500 und 1700 Soldaten, knapp 800 davon stellt aktuell die Bundeswehr. Die EFP sei «von ganz zentraler Bedeutung» in der Sicherung der Nato-Ostflanke, sagte Pistorius. Die multinationale Kampftruppe zeige, «dass verschiedene Nationen für Frieden, Stabilität und Sicherheit zusammenstehen können und werden».

Nach der russischen Invasion in der Ukraine vor einem Jahr hat Deutschland unter dem Begriff Enhanced Vigilance Activities (EVA) weitere Kampfverbände für die Verteidigung Litauens bereitgestellt, die im Zweifelsfall schnell in das baltische Land verlegt werden können. Diese Verbände stärkten «unseren Beitrag zur Verteidigung Litauens und der Nato-Ostflanke ganz beträchtlich», sagte der Verteidigungsminister. Die Sorgen, die sich die baltischen Staaten und Polen angesichts der russischen Aggression machten, seien «nur allzu verständlich».

In Richtung Russland sagte Pistorius: «Diejenigen, die diese Botschaft hören müssen, können keinen Zweifel haben. Wir sind bereit zusammenzustehen und, wenn nötig, zusammen zu kämpfen.»

Bei seinem Besuch in Litauen wird Pistorius am Dienstag die EVA-Übung «Griffin Lightning» auf dem Truppenübungsplatz Pabrade beobachten, bei der etwa 600 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland zusammen mit litauischen Soldatinnen und Soldaten die Verteidigung Litauens gegen einen potenziellen Aggressor üben.

Ab Dienstagmittag sind in der Hauptstadt Vilnius politische Gespräche mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda, Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte und Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas geplant.

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