Umgerechnet knapp eine Milliarde Euro zurückgehaltene Steuer- und Zolleinnahmen hat Israel an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) überwiesen.
Palästinensische autonomiebehörde
Palästinenser schwenken während eines Protestes gegen die Enteignung ihres Landes durch Israel im Dorf Berdele nahe der Stadt Tubas im Westjordanland Fahnen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Palästinensische Autonomiebehörde hat von Israel knapp eine Milliarde Euro erhalten.
  • Es handelt sich um zurückgehaltene Steuer- und Zolleinnahmen.
  • Die Zahlungen waren wegen des Abbruchs der Zusammenarbeit seit Mai eingefroren.

Israel hat der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) umgerechnet knapp eine Milliarde Euro zurückgehaltene Steuer- und Zolleinnahmen überwiesen. Die israelische Regierung überweise alle ausstehenden Beträge auf das Konto an die Palästinensische Autonomiebehörde. So schrieb der palästinensische Minister für Zivilangelegenheiten, Hussein al-Scheich, am Mittwoch im Onlinedienst Twitter. Die Autonomiebehörde hatte die Zusammenarbeit mit Israel im Mai beendet und deshalb auch die Zahlungen nicht mehr angenommen.

Schwierige finanzielle Lage für Palästinensische Autonomiebehörde

Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte im Sommer ein Kooperationsabkommen mit Israel aus Protest über israelische Annexionspläne im Westjordanland angekündigt. Damit lehnte die PA auch Gelder aus Israel ab, die ihr im Rahmen des Abkommens zugestanden hätten. Es handelt sich dabei um Steuern und Zölle auf Waren, die Israel für die PA eintreibt.

Der Kooperationsstopp hatte die Autonomiebehörde in eine schwierige finanzielle Lage gebracht. Die PA musste beispielsweise – inmitten der Coronavirus-Pandemie – Beamtengehälter kürzen.

Mohammed Schtajjeh Palästinensische autonomiebehörde
Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh. - AFP

Mitte November hatte die Autonomiebehörde angekündigt, das Kooperationsabkommen wieder aufzunehmen. Damit war es nun möglich, umgerechnet 950 Millionen Euro zu überweisen. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh hatte am Montag betont, dass der Autonomiebehörde das Geld zustehe.

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