Die Nato spricht von einem erheblichen Verstoss gegen die Regeln für die Zivilluftfahrt. Es habe das Leben der Passagiere und der Besatzung gefährdet
In Belarus abgefangene Ryanair-Maschine
HANDOUT - 23.05.2021, Belarus, Minsk: Eine Sicherheitskraft Spürhund inspiziert mit einem Spürhund das Gepäck eines Ryanair-Flugzeuges. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato bezeichnet die Zwangslandung des Flugzeugs als «inakzeptable Tat».
  • Die Inhaftierung des Bloggers Protassewitsch sei zudem ein Affront.

Nach der EU hat auch die Nato die von Belarus erzwungene Landung eines Passagierflugs in Minsk geschlossen verurteilt. Die «inakzeptable Tat» stelle einen erheblichen Verstoss gegen die Regeln für die Zivilluftfahrt dar und habe das Leben der Passagiere und der Besatzung gefährdet, heisst es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Nordatlantikrats.

Die Inhaftierung des Bloggers Roman Protassewitsch sei zudem ein Affront gegen die Grundsätze der Pressefreiheit und das Recht auf politische Meinungsverschiedenheiten. Protassewitsch und seine Partnerin Sofia Sapega müssten umgehend und bedingungslos freigelassen werden.

Nato-Staaten stellen sich hinter Sanktionen

Die Nato-Staaten stellten sich zudem hinter die von einzelnen Mitgliedstaaten und der EU auf den Weg gebrachten neuen Sanktionen gegen Belarus. «Die Nato-Verbündeten fordern Belarus auf, die grundlegenden Menschenrechte und Grundfreiheiten zu achten und die regelbasierte internationale Ordnung zu respektieren», heisst es weiter in der Erklärung des Nordatlantikrats, der aus Vertretern aller 30 Mitgliedstaaten besteht und das wichtigsten politischen Entscheidungsgremium der Nato ist.

Behörden der Republik Belarus hatten am Sonntag ein Ryanair-Flugzeug mit mehr als 100 Passagieren auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gebracht - angeblich wegen einer Bombendrohung. Dabei stieg auch ein Kampfjet vom Typ MiG-29 auf, wie das Militär in Minsk bestätigte. An Bord war der Blogger Protassewitsch, der dann kurz nach der Zwangslandung mit seiner Freundin festgenommen wurde.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MenschenrechtePressefreiheitBombendrohungRyanairEUNATO