Militärregierung: «Putschversuch» im Sudan vereitelt

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Sudan,

Kurz vor der Unterzeichnung eines Abkommens über eine Übergangsregierung im Sudan hat die Militärregierung nach eigenen Angaben einen «Putschversuch» vereitelt.

Massenproteste im Sudan gegen die Militärregierung
Massenproteste im Sudan gegen die Militärregierung - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • General: Staatsstreich sollte Einigung zwischen Armee und Demonstranten «blockieren».

16 Offiziere und Soldaten von Armee und Geheimdienst seien festgenommen worden, sagte General Dschamal Omar vom Militärrat am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Ziel der Putschisten sei es gewesen, die vor knapp einer Woche zwischen Militärrat und Demonstranten erzielte Einigung auf eine Übergangsregierung zu «blockieren».

Der Umsturzversuch sei von der Armee verhindert worden, sagte Omar. Nach seinen Angaben wurden insgesamt zwölf Offiziere, darunter fünf im Ruhestand, sowie vier Soldaten festgenommen. Es seien Ermittlungen zu den Hintermännern eingeleitet worden, fügte er hinzu. Wann genau der Putschversuch stattfand, sagte der General nicht. Auch nannte er keine weiteren Details zu den Beteiligten.

Nach monatelangen Protesten hatten sich Militärrat und Vertreter der Demonstranten vergangenen Freitag in zähen Verhandlungen auf einen Kompromiss für die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Das Abkommen soll in wenigen Tagen unterzeichnet werden.

Am Donnerstag verhandelten führende Vertreter der Protestbewegung mit den Generälen stundenlang weiter Details der Einigung. Am frühen Freitagmorgen vertagten sie sich auf Samstag.

Die unter Vermittlung der Afrikanischen Union und Äthiopiens zustande gekommene Einigung sieht eine rund dreijährige Übergangsphase bis zur Bildung einer Zivilregierung vor, während der Vertreter aus Militär und der Protestbewegung gemeinsam regieren sollen. Diesem «souveränen Rat» soll zunächst die Armee vorsitzen, bevor ein Oppositionsvertreter übernimmt.

Der Einigung waren monatelange Unruhen mit mehr als hundert Todesopfern vorausgegangen. Im Sudan hatte nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschir im April ein Militärrat die Führung übernommen. Dieser weigerte sich in der Folge, die Macht zügig an eine zivile Regierung zu übergeben.

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