Vertrag für fünf Iris-T-Flugabwehr-Systeme für die Schweiz

Keystone-SDA
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Bern,

Die Schweiz stärkt ihre Luftabwehr mit fünf neuen Iris-T SLM Systemen. Somit schliesst die Schweizer Armee laut Armasuisse eine zentrale Fähigkeitslücke.

Raketenwerfer
Der Raketenwerfer des Flugabwehrsystems Iris-T. (Archivbild) - dpa

Die Schweiz beschafft fünf Iris-T SLM Systeme zur bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der deutschen Bundeswehr und die Herstellerin Diehl Defence haben für die Schweiz den Vertrag unterzeichnet.

Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) habe die Vollmacht dazu gegeben, teilte das Bundesamt am Dienstag mit.

Mit dem neuen System könne die Bevölkerung vor Bedrohungen aus der Luft aus mittlerer Reichweite geschützt werden. Die Beschaffung erfolge im Rahmen der European Sky Shield Initiative (ESSI) und sei ein wichtiger Meilenstein für die integrierte Luftverteidigung der Schweiz.

Mit fünf Iris-T SLM Systemen schliesst die Schweizer Armee laut Armasuisse eine zentrale Fähigkeitslücke und stärkt die Resilienz gegenüber modernen Bedrohungen aus der Luft.

Aufstockung des Waffenarsenals

Das System ergänzt die Beschaffung des Kampfflugzeuges F-35A und der bodengestützten Luftverteidigung Patriot für grössere Reichweiten. Der Vertrag mit der deutschen Herstellerin beinhaltet die Verpflichtung, Kompensationsgeschäfte im üblichen Umfang mit Schweizer Unternehmen zu realisieren.

Für das künftige System zur bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite (Bodluv MR) wurde im Rüstungsprogramm 2024 ein Verpflichtungskredit von 660 Millionen Franken bewilligt.

Gemäss aktueller Planung belaufen sich die Investitionen auf 660 Millionen Franken sowie weiteren 10 Millionen aus dem Kredit zur Planung, Erprobung und Beschaffungsvorbereitung (PEB-Kredit).

Damit bewege sich das Projekt weiterhin im vorgesehenen Finanzrahmen. Der Vertragswert zur kooperativen Beschaffung von IRIS-T SLM Systemen im Rahmen der Programmvereinbarung European Sky Shield Initiative (ESSI) belaufe sich auf rund 500 Millionen Franken, so Armasuisse.

Vertragliche Details

Neben den fünf IRIS-T SLM Systemen beinhaltet der Beschaffungsvertrag auch die Bereitstellung von Logistik-Fahrzeugen für die mobile Instandsetzung, die Ersatzteilbereitstellung sowie die Be- und Entladung von Lenkwaffen.

Ausserdem werden Ersatzteile, Prüfgeräte, Lenkwaffen, eine Ausbildungsstation und eine Initialausbildung für die Schweizer Armee bereitgestellt. Gemäss aktueller Planung wird die Lieferung der ersten Feuereinheit ab Ende 2028 erfolgen.

In den Jahren 2029 bis 2031 sollen dann die weiteren Feuereinheiten und Logistikmittel sowie die schrittweise Systemintegration geliefert werden, schreibt Armasuisse. Vor knapp einer Woche hatte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitgeteilt, dass sich die Auslieferung der Patriot-Systeme für die Schweiz verzögern wird.

Der Grund dafür ist, dass das US-Verteidigungsdepartement aufgrund der Unterstützung der Ukraine die Auslieferung der Patriot-Systeme neu priorisiert.

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Kommentare

User #6132 (nicht angemeldet)

Es ist überfällig, wenn sich die Lage weltweit verschllimmert, oder unsicherer wird. Da darf auch die Schweiz sich aufrüsten, um sich verteidigen zu können. Der nächste Schritt ist der neue Kampjet F-35! Basta!! Venome Vampire

User #6335 (nicht angemeldet)

Die ehemals stolze Schweizer Rüstungsindustrie muss wieder aufgebaut werden ! Das Reduit modernisiert und die Armee wieder kampftauglich gemacht werden !

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