Merkel rechtfertigt Werben für Wirecard
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihr Werben für den mittlerweile insolventen Finanzdienstleister Wirecard während einer China-Reise im September 2019 gerechtfertigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Kanzlerin: Normal, solange man von Unregelmässigkeiten keine Kenntnis hat.
Es sei normal, «dass man sich für ein Unternehmen einsetzt, wenn man von Unregelmässigkeiten keine Kenntnis hat», sagte Merkel am Freitag auf ihrer Sommer-Pressekonferenz in Berlin. Insofern habe sie «nach damaligem Kenntnisstand verantwortlich gehandelt».
Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen einräumen müssen, dass in der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro, die vermeintlich auf asiatischen Bankkonten lagern sollten, nicht auffindbar seien. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt in dem Fall. Sie geht von gewerbsmässigem Bandenbetrug aus.
«Was da passiert ist, muss natürlich aufgeklärt werden», sagte dazu Merkel. Es sei wichtig, hierbei «transparent zu arbeiten». Dass Regierungsmitglieder jedoch grundsätzlich bei Auslandsreisen auch Angelegenheiten von deutschen Unternehmen ansprechen, sei gängige Praxis. Dies gelte nicht nur für Besuche in China, sondern für alle Reisen.