Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist in Moskau gelandet und wurde festgenommen. Das Flugzeug wurde kurzfristig auf einen anderen Flughafen in Moskau umgeleitet.
Kremlgegner Nawalny will nach Russland zurückkehren
Journalisten umgeben Kremlgegner Alexej Nawalny (M) in einem Flugzeug der Fluggesellschaft «Pobeda», mit dem er von Berlin Schönefeld aus nach Moskau fliegen will. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist am Abend in Moskau gelandet.
  • Mehrere Unterstützer wurden am Flughafen festgenommen.

Der Kremlgegner Alexej Nawalny ist nach seiner Landung in Moskau noch am Flughafen festgenommen worden.

Kurz nach der Landung wurde Nawalny bei der Passkontrolle von Polizisten und dem Geheimdienst in Empfang genommen. Nach einem kurzen Abschied von seiner Frau ging Nawalny mit den Beamten mit.

Kremlgegner Nawalny will nach Russland zurückkehren
Das Videostandbild zeigt den russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny, der neben seiner Ehefrau Julia steht, während er von der Polizei bei der Passkontrolle nach der Ankunft am Flughafen Scheremetjewo festgehalten wird. Der Kremlgegner Nawalny ist nach seiner Landung in Moskau noch am Flughafen festgenommen worden. - dpa

Russlands Strafvollzug hatte ihn zur Fahndung ausgeschrieben, weil er während seines Aufenthaltes in Deutschland gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstossen haben soll.

Das Flugzeug mit dem Kremlgegner Alexej Nawalny an Bord ist vom Moskauer Flughafen Wnukowo auf den grösseren russischen Hauptstadt-Airport Scheremetjewo umgeleitet worden. Die Maschine der Fluggesellschaft Pobeda war in Berlin gestartet, kreiste kurz vor der geplanten Landung über dem Flughafen Wnukowo und änderte dann den Kurs.

Mehrere Festnahmen am Flughafen

Vor der Rückkehr des prominenten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny nach Russland sind am Moskauer Flughafen Wnukowo mehrere Unterstützer Nawalnys festgenommen worden.

Kremlgegner Nawalny will nach Russland zurückkehren
Polizisten stehen am Terminal des Flughafens Moskau-Wnukowo vor der Ankunft des Oppositionsführers Nawalny Wache. Nawalny hielt sich für die Behandlung nach seiner Vergiftung für fast fünf Monate in Deutschland auf. Foto: Pavel Golovkin/ - dpa

Unter den Festgenommenen seien die Juristin Ljubow Sobol, der Jurist Alexej Molokojedow und Nawalnys Assistent Ilja Pachomow, berichtete Iwan Schdanow von Nawalnys Anti-Korruptionsstiftung am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Die russischen Behörden hatten im Vorfeld davor gewarnt, an einer nicht genehmigten «öffentlichen Veranstaltung» am Flughafen teilzunehmen. Nawalny hatte seine Anhänger aufgerufen, ihn am Airport im Empfang zu nehmen. Mehr als 2000 Menschen kündigten im Online-Netzwerk Facebook ihre Teilnahme an.

Rückkehr nach Gift-Anschlag

Nawalny soll am Sonntagabend mit einer aus Berlin kommenden Maschine in Moskau landen, nachdem er fünf Monate in Deutschland verbracht hatte. Auf den 44-Jährigen war im August ein Mordanschlag mit einem Nervengift verübt worden. Er wurde nach Deutschland ausgeflogen und in der Berliner Charité behandelt.

In Moskau droht Nawalny nach seiner Landung laut der russischen Strafverfolgungsbehörde die sofortige Festnahme. Vor Ort wartet bereits ein grosses Polizeiaufgebot.

Vor Journalisten sagte Nawalny vor dem Abheben, er habe keine Angst vor der Festnahme, da er unschuldig sei. Deshalb sei eine Festnahme «unmöglich». Vielmehr habe er als russischer Bürger das Recht, in seine Heimat zurückzukehren.

Kremlgegner Nawalny will nach Russland zurückkehren
Alexei Nawalny und seine Ehefrau Julia (l) besteigen ein Flugzeug der Fluggesellschaft «Pobeda», mit dem Nawalny von Berlin Schönefeld aus nach Moskau fliegen will. Foto: Mstyslav Chernov - dpa

Nach Analysen von Labors in Deutschland, Frankreich und Schweden sowie der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) wurde bei dem Anschlag der in der Sowjetunion entwickelte Nervenkampfstoff Nowitschok verwendet.

Nawalny wirft dem russischen Geheimdienst vor, hinter seiner Vergiftung mit einem chemischen Kampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe zu stecken. Die russische Regierung bestreitet jede Beteiligung an dem Anschlag.

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