Witwe von Alexej Nawalny (†47) erhebt schwere Vorwürfe
Die Witwe von Alexej Nawalny (†47) erhebt schwere Vorwürfe. Der verstorbene russische Oppositionsführer soll vergiftet worden sein.
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Das Wichtigste in Kürze
- Vor eineinhalb Jahren verstarb Alexej Nawalny (†47) im Gefängnis.
- Was immer schon vermutet wurde, ist nun bestätigt: Er wurde vergiftet.
- Das sagt seine Witwe nach Labor-Proben aus westlichen Laboren.
Im Februar 2024 verstarb der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny (†47) in einem Straflager. Nun hat sich seine Witwe, Julia Nawalny, mit schweren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gewandt.
Julia Nawalny fordert eine vollständige Offenlegung der Untersuchungsergebnisse und kritisiert das Schweigen westlicher Regierungen zu dem Fall. Ihrer Meinung nach vermeiden diese bewusst das Aufdecken einer «unbequemen Wahrheit». Sie betont: «Wir alle haben ein Recht darauf, diese Wahrheit zu erfahren.»
Alexej Nawalny wurde vergiftet
Auf Telegram erklärt die 49-Jährige, dass sie biologisches Material ihres Mannes ausser Landes bringen konnte. Dieses wurde dann in westliche Labore übergeben. Dabei sollen zwei unabhängige Labore herausgefunden haben: Alexej Nawalny wurde vergiftet!

Nawalnaja sagte nicht, welche Labore die sterblichen Überreste ihres Mannes untersuchten und in welchen Ländern sich diese befinden. Auch die genauen Ergebnisse der Untersuchungen – etwa welches Gift eingesetzt worden sein soll – gab sie nicht preis.
Trotz der Anschuldigungen und Beweise behaupten die russischen Behörden weiterhin, dass Nawalny an «natürlichen Ursachen» gestorben sei. Menschenrechtsorganisationen und westlichen Staaten hingegen machen den Kreml für Nawalnys Tod verantwortlich.
Julia Nawalny hofft nun, mit ihrer Botschaft erneut Aufmerksamkeit auf den Fall zu lenken. Sie fordert Transparenz und Gerechtigkeit: «Für mich, für unsere Kinder, für Alexejs Eltern, für unsere Unterstützerinnen und Unterstützer in Russland und für alle Menschen auf der Welt, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.»
2020 überlebte Nawalny einen Giftanschlag
Alexej Nawalny war der bekannteste Kritiker Putins in Russland. Im August 2020 überlebte er nur knapp einen Giftanschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok, für den er anschliessend den russischen Geheimdienst FSB verantwortlich machte. Er wurde auf Bitten seiner Frau nach Deutschland überstellt und dort in einem Berliner Spital behandelt.

Die russischen Behörden nahmen den Politiker direkt nach seiner Rückkehr im Januar 2021 nach Russland fest. Ihm wurde zunächst der Verstoss gegen Meldeauflagen aus einem früheren Verfahren vorgeworfen. Später initiierte die russische Justiz weitere Verfahren – unter anderem wegen Extremismus – und verurteilte ihn zu einer langen Haftstrafe.
Im Ausland wurden die Verfahren gegen Nawalny als politisch motiviert kritisiert. Zuletzt sass er in einem Gefängnis nördlich des Polarkreises, wo er im Februar 2024 starb.
Die russischen Behörden sprachen offiziell von einer natürlichen Todesursache des 47-Jährigen. Kritiker Russlands – und auch viele westliche Regierungen – gehen von einer gezielten Tötung aus.