Seit einem Militärputsch 2020 wird Mali von einer Übergangsregierung geführt. Die demokratischen Wahlen sollen nun um Jahre verschoben werden.
Mali
Eine Frau steht vor einer Wahlliste in Mali. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Mali waren für Februar Wahlen angesetzt – und damit die Rückkehr zur Demokratie.
  • Das Land wird seit einem Militärputsch im Jahr 2020 von einer Übergangsregierung geführt.
  • Diese will die Wahlen nun um bis zu fünf Jahre verschieben.

Malis vom Militär dominierte Übergangsregierung will die für Februar angesetzten Wahlen und damit die Rückkehr zur Demokratie bis um fünf Jahre verschieben. Das teilte der malische Aussenminister Abdoulaye Diop der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas am Samstag mit.

Die Ecowas wolle am 5. Januar einen Vermittler nach Mali senden, hiess es in einer darauf folgenden Mitteilung. Vier Tage später werde der Staatenbund einen ausserordentlichen Gipfel zur Lage in Mali abhalten.

Bereits im November hatte die Ecowas Sanktionen gegen Malis Übergangsregierung verhängt, nachdem klar geworden war, dass diese den international verhandelten Zeitplan für demokratische Wahlen und eine Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung nicht einhielt.

Übergangsregierung seit 2020

Die ehemalige französische Kolonie mit ihren rund 20 Millionen Einwohnern wird seit einem Militärputsch im August 2020 von einer Übergangsregierung geführt und sollte bis spätestens Ende Oktober den Zeitplan für die notwendigen Schritte zu den Wahlen vorlegen. Ecowas hatte sich über die langsamen Fortschritte mehrfach als «zutiefst besorgt» geäussert.

Deutschland hat rund 1300 Soldaten in Mali als Teil einer UN-Friedensmission sowie eines militärischen Ausbildungseinsatzes der EU stationiert. In dem Land sind mehrere islamistische Milizen aktiv.

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