Plastik

Kunststoffhersteller bedauern Scheitern der Plastik-Verhandlungen

Keystone-SDA
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Genève,

Die Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen sind gescheitert. Kunststoffhersteller zeigen sich enttäuscht.

Switzerland Plastic Pollution Treaty
In Genf verhandelten Unterhändler aus über 180 Staaten bis Freitag über ein globales Abkommen gegen Kunststoffverschmutzung. - keystone

Die europäischen Kunststoffhersteller haben das Scheitern der Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen bedauert. «Wir sind enttäuscht, dass es in Genf nicht gelungen ist, ein rechtlich verbindliches globales Abkommen zur Kunststoffverschmutzung zu verabschieden», erklärte am Freitag die Geschäftsführerin des Herstellerverbandes Plastics Europe, Virginia Janssens.

Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle sei eine globale Herausforderung und könne nicht regional bewältigt werden, sagte Janssens weiter.

In Genf hatten bis Freitag Unterhändler von mehr als 180 Staaten über ein globales Abkommen zur Begrenzung von Kunstoffverschmutzung verhandelt, das schliesslich aber nicht zustande kam. Zuletzt standen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüber: auf der einen Seite vor allem erdölproduzierende Staaten wie Saudi-Arabien, Kuwait und Russland und auf der anderen Länder etwa aus der EU oder Lateinamerika, zusammen mit Umweltschützern.

Weiterer Weg nach dem Scheitern

Wie es weitergeht, war zunächst unklar. Die deutsche Regierung forderte weitere Verhandlungen. «Wir begrüssen die Entscheidung und den politischen Willen, die Gespräche fortzuführen und einen globalen Konsens mit geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen», erklärte dazu Janssens von Plastic Europe.

Der europäische Herstellerverband verwies darauf, dass die EU-Gesetze beim Thema Plastik bereits «zu den fortschrittlichsten weltweit» zählten. Plastics Europe werde weiterhin mit EU-Vertretern «zusammenarbeiten». Dabei gehe es auch darum, «Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken».

Globale Herausforderung: Plastikmüll

Plastikmüll sorgt weltweit für massive Umweltverschmutzungen. Mikropartikel des Kunststoffabfalls treten auch im menschlichen Körper auf. Derzeit werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, die Hälfte davon für Einwegprodukte.

Weniger als zehn Prozent des Plastikmülls wird rezykliert. Bis 2060 könnte sich die Plastikproduktion Schätzungen zufolge verdreifachen.

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Kommentare

User #1878 (nicht angemeldet)

Coca Cola in die Pflicht nehmen. Die versprich ja, für jede Verkaufte Flasche eine zu Rezyklieren, warum sieht man überall Flasvhen herum liegen ??????

User #2276 (nicht angemeldet)

Profit kommt halt vor dem Müll! Da hat die UN doch wiedermal schön gezeigt, dass sie für gar nichts nutze ist! Hier hätte man mal ansetzen müssen. Trauriger weise hat der Kongo schon seit ein paar Jahren ein Plastik Verbot im ganzen Lande, gegen allen, nicht biologisch abbaubaren Plastik. IM KONGO, da gehts, in Genf, naja ist halt wirtschaftlich bedingt nicht so vorteilhaft, gell.

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