Der Kühlturm des stillgelegten Atomkraftwerks im rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich ist am Freitag wie geplant kontrolliert eingestürzt.
Bagger tragen die Stützen des Kühlturms am Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich ab
Bagger tragen die Stützen des Kühlturms am Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich ab - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dichte Staubwolke über Neuwieder Becken in Rheinland-Pfalz.

Der 80 Meter hohe Rest des Turms fiel um 15.38 Uhr in sich zusammen. Eigentlich hätten am Nachmittag noch zwei von fünf verbliebenen Stützen entfernt werden sollen, jedoch brach der Turm bereits früher ein. Dichte Staubwolken zogen über das Neuwieder Becken.

«Der Einsturz kam ein wenig früher, als vom Modell erwartet», sagte Projektleiter Olaf Day im Südwestrundfunk. Der Turm sei ohne den Abbruch der letzten beiden Stützen bereits in sich zusammengebrochen. Die Spannung auf den Stützen sei am Schluss so hoch gewesen, dass es für die ferngesteuerten Maschinen schwierig geworden sei, die Pfeiler zu zerstören.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) begrüsste den Abriss des Kühlturms. Er stehe «für das Ende der gefährlichen Atomenergie in Rheinland-Pfalz», erklärte sie. Dem Einsatz von Bürgern, Kommunen und Umweltverbänden sei es zu verdanken, «dass dieser gefährliche Schandfleck nun auch sichtbar verschwindet».

Die Ministerpräsidentin war am Nachmittag beim Einsturz vor Ort - ebenso Landesumweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Die Ministerin betonte, dass der Ausstieg aus der Atomenergie in Mülheim-Kärlich begonnen habe. Sie sehe den Abriss als «grosses Symbol» für die Region.

Das Atomkraftwerk in Mülheim-Kärlich war 1987 ans Netz gegangen. Rund 13 Monate später wurde es wegen Unregelmässigkeiten im Genehmigungsverfahren abgeschaltet. Seit 2004 wird es rückgebaut. Im Juni 2018 begann ein Roboter mit dem Abriss des Kühlturms von oben.

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