Kreml: Trump sollte Kiews Angriff auf Kampfjets verurteilen
Der Kreml hofft auf eine Verurteilung der ukrainischen Angriffe auf die strategische Bomberflotte Russlands durch US-Präsident Donald Trump.

«Wenn wir insgesamt über eine internationale Bewertung reden, dann würden wir natürlich lieber eine scharfe Verurteilung mindestens dieses Terrorakts hören», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er antwortete damit auf die Frage, ob Trumps Beteuerungen beim Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin, nicht in die Angriffe eingeweiht zu sein, ausreichend gewesen seien.
Der ukrainische Geheimdienst hatte am vergangenen Wochenende bei einer konzertierten Aktion mehrere weit von der Grenze entfernte russische Militärflugplätze mit Drohnen angegriffen. Auf den Flugplätzen waren Mittel- und Langstreckenbomber stationiert, mit denen Russland seit Kriegsbeginn sein Nachbarland mit Raketen und Marschflugkörpern beschiesst.
Die Ukraine spricht offiziell von etwa 40 zerstörten und beschädigten Flugzeugen; das russische Verteidigungsministerium von «einigen» Maschinen. Moskau besteht zudem darauf, dass die Flugzeuge reparabel seien. Auf Videos sind etwa zehn brennende Bomber zu sehen.
Zwischen Drohungen und Diplomatie
Russland ordnet den Angriff als Terroranschlag ein. Peskow kündigte eine militärische Antwort an. Diese werde zu einem Zeitpunkt und mit den Mitteln erfolgen, die «unsere Militärs für notwendig erachten.» Als Erster hatte Trump nach seinem als «gutes Gespräch» bezeichneten Telefonat mit Putin einen russischen Gegenschlag angekündigt. Putin habe «sehr deutlich gesagt», dass er auf die Angriffe der Ukraine reagieren müsse.
Die russische Invasion der Ukraine dauert bereits mehr als drei Jahre an. Seit Mitte Mai gibt es wieder direkte Verhandlungen zwischen beiden Kriegsparteien, auch wenn bislang keine grossen Fortschritte erzielt wurden. Putin hatte zuletzt deutlich gemacht, dass er weiter kämpfen wolle und derzeit eine Waffenruhe ablehne. Peskow sagte aber auch, dass Russland sich auch nach weiteren ukrainischen Gegenschlägen nicht von den Verhandlungen zurückziehen werde.