Die Friedensgespräche zwischen der Regierung in Kolumbien und der ELN hatten vor rund einer Woche in Caracas begonnen. Die erste Runde soll 20 Tage dauern.
Kolumbien
Rebellen gehen in Kolumbien über eine Brücke. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die kolumbianische Regierung und die Rebellengruppe ELN nähern sich weiter an.
  • Die Friedensgespräche werden abwechselnd von unterschiedlichen Nationen ausgerichtet.

Kolumbiens Regierung und die Rebellenorganisation ELN wollen die USA in ihre laufenden Friedensgespräche einbeziehen. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, Washingtons Bereitschaft auszuloten, «an dem Prozess teilzunehmen», hiess es in einer von Norwegen veröffentlichten Erklärung.

Die Friedensgespräche werden abwechselnd von Venezuela, Kuba und Norwegen ausgerichtet. Das US-Aussenministerium wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Teilnahme der USA an den Gesprächen bestätigen.

ELN
ELN-Rebellen. - DPA

Der Erklärung zufolge fanden die bisherigen Gespräche in einem Umfeld von «Vertrauen und Optimismus» statt. Die kolumbianische Regierung und die ELN vereinbarten demnach zudem, dass Brasilien, Chile und Mexiko zur Beteiligung an den Gesprächen eingeladen werden sollen. Als «begleitende Teilnehmer» sollen auch Deutschland, die Schweiz und Spanien eingeladen werden.

Die Friedensgespräche hatten am Montag in Caracas begonnen. Die erste Runde soll 20 Tage dauern. Frühere Verhandlungen waren nach einem im Jahr 2019 von der ELN verübten Autobomben-Anschlag mit mehr als 20 Toten abgebrochen worden.

Bereits lange Rebellen in Kolumbien

2016 hatte die grösste kolumbianische Guerillaorganisation Farc ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Seither ist die ELN die stärkste verbliebene Rebellenorganisation in dem südamerikanischen Land. Die 1964 gegründete ELN soll noch über rund 2500 Kämpfer verfügen, die sich vor allem in den Grenzgebieten zu Venezuela sowie an der Pazifikküste aufhalten.

In Kolumbien bekämpfen sich seit mehr als einem halben Jahrhundert der Staat und verschiedenen Guerillagruppen. Präsident Gustavo Petro, der im August zum ersten linksgerichteten Staatschef Kolumbiens gewählt worden und selbst früher Guerilla-Kämpfer war, hat sich zum Ziel gesetzt, die bewaffneten Konflikte zu beenden.

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