Kipping erwägt Rückzug vom Linken-Vorsitz
Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping erwägt einen Rückzug aus der Spitze der Partei.

Das Wichtigste in Kürze
- Parteichefin nennt Verzicht auf Spitzenamt als eine Option.
«Ich finde ein Leben abseits der Führungsämter einfach sehr verführerisch», sagt sie der Wochenzeitung «Zeit» in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Mit Blick auf die nächsten Monate und mögliche Neuwahlen sei der Rückzug aus der Führung der Partei für sie eine von drei denkbaren Möglichkeiten.
Entweder kandidiere sie als Spitzenkandidatin oder erneut als Parteivorsitzende, sagte Kipping. «Oder ich ziehe mich aus der ersten Reihe zurück und agiere in der Linken als Freigeist und Fachpolitikerin.» Sie nahm dabei auch Bezug auf den Dauerstreit innerhalb der Partei. «Einerseits ist da ein fortschrittlicher Aufbruch in der Gesellschaft, eine wachsende Wechselstimmung im Land, andererseits die festgefahrene Situation in unserer Fraktion.»
Die 41-jährige Kipping, die seit 2012 gemeinsam mit Bernd Riexinger an der Spitze der Linken steht, liegt seit längerem mit Fraktionschefin Sahra Wagenknecht im Streit. Diese will ihren Posten allerdings abgeben. Die Fraktionsspitze soll im Herbst gewählt werden. In der Partei gibt Überlegungen, gemeinsam mit der Fraktionsführung auch die Parteiführung neu zu wählen. Regulär steht die Neuwahl der Parteispitze im kommenden Jahr an.