Jede fünfte Schulleitung will die Tätigkeit keine zehn Jahre mehr ausüben.
Klassenzimmer
Klassenzimmer - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Umfrage zeigt schwindende Zufriedenheit.
Ad

Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Demnach gaben 21 Prozent der befragten unter 55-jährigen Schulleiterinnen und -leiter an, den Job in zehn Jahren voraussichtlich nicht mehr zu machen. Mit 46 Prozent würde zudem fast die Hälfte aller Befragten diesen «wahrscheinlich nicht» oder sogar «auf keinen Fall» weiterempfehlen.

Der Aussage, den Beruf momentan «sehr gern» auszuüben, stimmte nicht einmal jede dritte Schulleitung zu - 2019 hatten dies mit 58 Prozent noch fast doppelt so viele getan. Dafür versechsfachte sich seither der Wert derer, die ihrem Job «eher beziehungsweise sehr ungern» nachgehen, von vier auf 25 Prozent.

Als die grössten Probleme an der Schule bezeichneten 46 Prozent den Lehrkräftemangel, 33 Prozent Corona und die Massnahmen dagegen sowie 31 Prozent Arbeitsbelastung und Zeitmangel. Dahinter folgten Ausstattung und Digitalisierung sowie die Bürokratie. Für die Erhebung wurden von September bis Oktober 1300 Schulleiterinnen und Schulleiter repräsentativ befragt.

Mit 80 Prozent stimmte ein Grossteil der Schulleitungen der Aussage zu, dass die Politik bei ihren Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht ausreichend beachte. Von den zuständigen Ministerinnen oder Ministern hatten sich 2019 noch zehn Prozent unterstützt gefühlt - nun waren es nur noch zwei Prozent der Befragten.

«Die Politik ignoriert die Realität an den Schulen und bürdet den Schulleitungen immer mehr Aufgaben auf», erklärte VBE-Bundeschef Udo Beckmann. Die Umfrage, die der Verband seit 2018 erhebt, zeige «einen klaren Negativtrend». Die Motivation schwinde, die Ernüchterung nehme zu. «Es wäre nicht verwunderlich, wenn dann aus der inneren Kündigung bald Taten werden», erklärte Beckmann weiter.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DigitalisierungCoronavirus