In Russland verurteilter Ex-US-Soldat tritt in Hungerstreik
Der in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte ehemalige US-Soldat Trevor Reed ist in einen Hungerstreik getreten.

Das Wichtigste in Kürze
- Trevor Reed beklagt Verletzung seiner Grundrechte.
Reed habe den Streik am vergangenen Donnerstag begonnen, um gegen «wiederholte» Verletzungen seiner Grundrechte zu protestieren, sagte sein Anwalt Sergej Nikitenkow am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach war der 29-Jährige mehrmals in Isolationshaft verlegt worden.
Ausserdem habe die Gefängnisverwaltung seine Briefe zurückgehalten und ihm verboten, «in seiner eigenen Sprache zu schreiben», sagte der Anwalt weiter. Reeds Familie erklärte im Kurzbotschaftendienst f Twitter, dieser wehre sich gegen «grobe Verletzungen seiner grundlegenden Menschenrechte». Reed wird demnach «in einem kleinen Raum mit einem Loch im Boden als Toilette» festgehalten.
Der US-Bürger soll 2019 betrunken zwei Polizisten attackiert haben, die zu einer Party in Moskau gerufen worden waren. Vergangenen Sommer wurde er dann zu den neun Jahren Haft verurteilt. Der 29-Jährige hatte auf nicht schuldig plädiert und erklärt, er könne sich an nichts erinnern.
Das Verfahren war nach Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Nachdem ein anderer in Russland inhaftierter ehemaliger US-Soldat Biden aufgefordert hatte, sich für einen Gefangenenaustausch einzusetzen, war auch über eine Rückholung von Reed spekuliert worden.
Seine Familie führte an, dass die russischen Behörden der US-Botschaft in Moskau nicht erlaubten, Reeds Gesundheitszustand zu überwachen. Washington müsse nun alles zu tun, um ihn «nach Hause zu holen».