Hongkonger Aktivist Joshua Wong will Widerstand weiterführen
Der 23-jährige Aktivist Joshua Wong kündigte an, den Widerstand weiterzuführen. Zuvor wurde er gemeinsam mit anderen Aktivisten von den Wahlen ausgeschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Hongkonger Aktivist Joshua Wong will die Demokratie-Bewegung weiterführen.
- Er und elf seiner Mitstreiter wurden zuvor von den Wahlen ausgeschlossen.
Der international bekannte Hongkonger Aktivist Joshua Wong hat die Fortsetzung der Demokratie-Bewegung angekündigt. Er werde auch unter den massiv erschwerten Bedingungen des neuen chinesischen Sicherheitsgesetzes die Bewegung fortsetzen.
«Unser Widerstand wird weitergehen», sagte der 23-Jährige am Freitag bei einer Pressekonferenz in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Er äusserte die Hoffnung, «dass die Welt in diesem harten Kampf an unserer Seite stehen kann».
Bei den Wahlen ausgeschlossen
Wong und elf seiner Mitstreiter war zuvor die Kandidatur bei der für September geplanten Regionalparlamentswahl verboten worden. Peking lobte den Schritt der Hongkonger Wahlleitung und nannte die ausgeschlossenen Bewerber «skrupellose Kriminelle». Wong sprach nun in der Pressekonferenz von der «skandalösesten Ära des Wahlbetrugs in der Hongkonger Geschichte». Bei seinem Auftritt vor den Medien trug er ein T-Shirt mit dem Spruch «Sie können uns nicht alle töten.»

Die pro-demokratischen Kräfte hoffen darauf, bei der Wahl erstmals die Mehrheit in dem Parlament mit 70 Sitzen zu erringen. Durch den Ausschluss der zwölf Aktivisten erhielten diese Hoffnungen jedoch einen schweren Dämpfer.
Sicherheitsgesetz vor vier Wochen in Kraft getreten
Die Demokratie-Bewegung ist durch das sogenannte Sicherheitsgesetz massiv unter Druck geraten. Mit dem Gesetz reagiert die chinesische Führung auf die monatelangen Massenproteste der Bewegung im vergangenen Jahr. Nach dem Gesetz können Aktivitäten, die von den Behörden als Terrorismus oder Verschwörung gewertet werden, mit lebenslänglichen Haftstrafen geahndet werden.

Das Gesetz stellt den bislang schwersten Eingriff in den Autonomiestatus von Hongkong dar. Der früheren britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden. Darunter sind Meinungs- und Versammlungsfreiheit.