Europaabgeordnete sollen ihre Handys auf Spionagesoftware überprüfen, teilte das Europäische Parlament am Mittwoch mit.
Software wie Pegasus kann das Leben von Telefonbesitzers ausspionieren.
Spyware stellt ein zunehmendes Sicherheitsrisiko in Europa dar. (Symbolbild) - Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

Europaabgeordnete des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung sind dazu aufgerufen worden, ihre Handys auf Spionagesoftware überprüfen zu lassen. In zwei Geräten gefundene Spuren erforderten «diese besondere Aufmerksamkeit», teilte das Parlament am Mittwoch mit. Mitgliedern und Mitarbeitern des Unterausschusses werde dringend empfohlen, ihre Mobiltelefone auf mögliche Spyware-Installationen überprüfen zu lassen.

Es handelt sich um eine interne E-Mail der IT-Abteilung des Parlaments, die der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt. Nach Informationen der dpa ist eines der betroffenen Handys ein Abgeordneten-Handy. Zuvor hatte das Portal «Politico» berichtet.

Spionage als wachsendes Problem

In dem Unterausschuss sind auch die deutschen Abgeordneten Özlem Demirel (Linke), Maximilian Krah (AfD) und Hannah Neumann (Grüne) Mitglied. «Aufrüstung und Krieg sind Zeiten, in denen die liberale Demokratie und Freiheitsrechte unter die Räder kommen», sagte Demirel. In solchen Zeiten werde auch Spionage von allen Seiten ausgeweitet, offenbar Mails gehackt und Telefone abgehört.

Die Grünen-Politikerin Hannah Neumann zeigte sich nicht überrascht. «Auch wenn in diesem Fall die finale Bestätigung noch aussteht: Der Einsatz von Spyware wird zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko in Europa.» Sie überprüfe ihr Telefon regelmässig und habe es nach dem Vorfall erneut getan. Leider hätten noch nicht alle Kolleginnen und Kollegen dieses Bewusstsein.

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