In der EU wird künftig das Ladegerät von Smartphones, Tablets, Kopfhörern und Co vereinheitlicht. Ab 2024 soll es nur noch USB-C geben.
Ladegerät
Handy-Ladegeräte mit unterschiedlichen Steckern - damit soll in der EU Schluss sein. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU beschliesst einen Standard-Ladeanschluss ab Mitte 2024 für verschiedene Geräte.
  • Davon betroffen sind Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Lautsprecher.
  • Um Elektroschrott zu vermeiden, soll einheitlich auf USB-C gesetzt werden.
Ad

Handys und zahlreiche andere Elektrogeräte müssen in der EU ab Mitte 2024 eine einheitliche Ladebuchse haben. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich auf USB-C als Standard-Ladebuchse. Dies teilte die Leiterin der Verhandlungen, Anna Cavazzini, am Dienstag in Strassburg mit.

Ihren Angaben zufolge gilt die Regelung etwa für das Ladegerät bei Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Lautsprecher. Auch die französische Ratspräsidentschaft bestätigte eine Einigung.

Andere Geräte fallen ebenfalls unter neue Regelung

Ebenfalls einbezogen werden Laptops, E-Reader, Tastaturen und Computer-Mäuse, Navis, Smartwatches und elektronisches Spielzeug. Dies, solange die Geräte gross genug für einen entsprechenden Anschluss sind – wobei es für Laptops eine längere Übergangsfrist gebe. Auch sei es künftig möglich, Gerät und Ladegerät sowie Ladekabel separat zu kaufen.

ladekabel ladegerät
Ladekabel verschiedener Handys. - Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Die EU-Staaten hingegen hätten in den Verhandlungen erreicht, dass das neue Gesetz erst ab Mitte 2024 gilt. Das Parlament habe sich gewünscht, dass die Regeln früher in Kraft treten. Sowohl die EU-Länder als auch das Europaparlament müssen der Einigung noch formell zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

EU will mit Regelung Elektroschrott vermeiden

Um gesetzliche Vorgaben für das Ladegerät – präziser gesagt Ladebuchsen – wird schon lange gerungen. Vor mehr als zehn Jahren brachte die Kommission die Ladekabel-Frage erstmals auf den Plan. 14 Hersteller – unter ihnen auch Apple – einigten sich in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Handy-Netzteile. Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen noch drei übrig: USB-C, Apples Lightning-Anschluss sowie Micro-USB.

Angaben der EU-Kommission zufolge könnten durch die Regelung knapp 1000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden. Derzeit fielen jährlich geschätzt 11'000 Tonnen Elektroabfall durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte an.

Elektronikschrott
Blick auf eine grosse Menge an Elektroschrott. - Keystone

Kritiker befürchten jedoch, dass der EU-Ansatz ins Leere laufen könnte, da alte Ladegeräte nicht mehr genutzt werden könnten. Weiter hat sich USB-C als Standard für Elektrogeräte in der Vergangenheit ohnehin immer stärker durchgesetzt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EuropaparlamentParlamentComputerGesetzAppleEU