Gewaltsamer Polizeieinsatz gegen tausende Demonstranten in Ostindien

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Im ostindischen Kolkata haben zehntausende Menschen erneut gegen das umstrittene Staatsbürgerschaftsgesetz protestiert.

Ein Demonstrant in Kolkata mit einer schwarzen Flagge
Ein Demonstrant in Kolkata mit einer schwarzen Flagge - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehntausende Menschen demonstrierten in Kolkata gegen das Staatsbürgerschaftsgesetz.
  • Es kam zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Die Polizei ging am Sonntag im ostindischen Kolkata mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Dies, um sie nach eigenen Angaben daran zu hindern, den Konvoi mit Premierminister Narendra Modi zu stoppen. Der Konvoi war auf dem Weg zum Stadion, wo er in einer Rede für das umstrittene Gesetz werben wollte. Die Hauptstadt des Bundesstaats Westbengalen ist eine der Hochburgen des Widerstands gegen das Gesetz.

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Demonstranten verbrannten Bilder des indischen Premierministers. - keystone

Knapp 2000 Demonstranten hatten sich zuvor vor dem Stadion versammelt. Sie verbrannten Bilder des indischen Premierministers und riefen «Faschist Modi, geh zurück». Mehr als 100 Demonstranten wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Modi bezeichnete die Demonstranten bei seiner Rede später als «fehlgeleitet».

Bereits 27 Tote

Die Regierungschefin von West-Bengalen, Mamata Banerjee, weigert sich, das Staatsbürgerschaftsgesetz umzusetzen. Es ermöglicht Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan eine vereinfachte Einbürgerung. Dies, wenn sie vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen.

Indien Proteste
Es wird gegen das umstrittene Staatsbürgerschaftsgesetz protestiert. - keystone

Kritiker werfen Modis hinduistisch-nationalistischer Partei BJP vor, die 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren. Seit der Verabschiedung des Gesetzes durch das Oberhaus im Dezember kommt es immer wieder zu Kundgebungen. Dabei starben mindestens 27 Menschen, hunderte weitere wurden bei Zusammenstössen mit der Polizei verletzt. Den Behörden wird vorgeworfen, unverhältnismässig hart gegen die Demonstranten vorzugehen.

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