G7-Staaten prüfen Mechanismus zur schnellen Widerlegung von Falschinformationen
Die G7-Staaten wollen sich gegen Falschinformationen unter anderem aus Russland und China wappnen: Ab Montag prüfen die sieben führenden Industrienationen die Einführung eines «schnellen Widerlegungsmechanismus».

Das Wichtigste in Kürze
- Industrieländer wappnen sich gegen Troll-Aktivitäten aus Russland und China.
Der britische Aussenminister Dominic Raab will die Minister bei dem ersten persönlichen G7-Treffen seit zwei Jahren über Aktivitäten von sogenannten Trollen in den Online-Netzwerken unterrichten, wie die «Sunday Times» berichtete.
Raab werde eine Studie vorstellen, der zufolge russische Trolle besonders Zeitungen in demokratischen Ländern ins Visier genommen haben, um pro-russische Ansichten zu verbreiten. «Pro-russische Trolle veröffentlichen Kommentare über die Ukraine und andere Gebiete, sowohl um die Meinung hier zu beeinflussen, als auch um in den russischen Medien wiedergegeben zu werden», sagte Raab der «Sunday Times».
Es handle sich dabei um einen «Zermürbungskampf». Westliche Geheimdienste werfen auch China vor, Trolle in Stellung gebracht zu haben und die fremdsprachigen Ausgaben seiner staatlichen Medien zu nutzen, um Pekings Sicht auf Themen wie den Umgang mit der muslimischen Minderheit der Uiguren zu verbreiten.
Raab gab indessen keine Details über den vorgeschlagenen Mechanismus bekannt, sein Ministerium liess eine AFP-Anfrage zunächst unbeantwortet. Das britische Aussenministerium kündigte am Samstag zusätzliche Mittel in Höhe von umgerechnet 9,2 Millionen Euro für den BBC World Service an. Damit will London weltweit gegen Falschinformationen und fehlerhafte Berichterstattung vorgehen.