Die frühere AfD-Chefin Frauke Petry wirft dem neuen Spitzenpersonal der Partei Annahme illegaler Parteispenden und Einfluss der Spender auf die Politiker vor.
Frauke Petry AfD Chefin
Die frühere AfD-Chefin Frauke Petry. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Auszug aus Frauke Petrys angekündigtem Buch wurde veröffentlicht.
  • Darin erhebt die Politikerin schwere Vorwürfe gegen die aktuelle AfD-Spitze.
  • Diese sollen unter anderem illegale Parteispenden angenommen haben.

Frauke Petry ist die ehemalige Parteichefin der Alternative für Deutschland (AfD). Nun hat sie schwere Vorwürfe gegen das aktuelle Spitzenpersonal erhoben. So sollen diese unter anderem illegale Parteispenden angenommen haben. Besonders Bundessprecher Jörg Meuthen muss sich heftiger Kritik stellen.

«Wie die AfD sich den Wählern präsentierte, bestimmten nicht mehr sie als Politiker oder Abgeordnete. Sondern diejenigen, die sie mit Geld korrumpierten.» Das steht in einem Auszug aus Petrys angekündigtem Buch «Requiem für die AfD», den «t-online.de» am Dienstag veröffentlichte.

Jörg Meuthen soll verdeckte Spenden angenommen habe

Petry behauptet weiter, dass der Parteivorsitzende Jörg Meuthen zum inzwischen aufgelösten rechten «Flügel» übergelaufen sei. Und dies nach der Annahme verdeckter Spenden. Auch Bundestagsfraktionschefin und Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl, Alice Weidel, habe Geld erhalten. Und zwar für das Aufgeben ihrer Opposition gegen den Thüringer AfD-Politiker.

Gegen AfD-Abgeordneten im Europaparlament, Guido Reil, wird der gleiche Vorwurf erhoben. Und auch die frühe AfD-Pressesprecherin Dagmar Metzger habe «anscheinend über unerschöpfliche Geldquellen» verfügt.

Frauke Petry
Sie sorgte für einen Eklat: Frauke Petry. - Keystone

Das Geld soll aus Netzwerken um den Milliardär Baron August von Finck Junior geflossen sein. Wie auch aus seinem Unternehmen Degussa Goldhandel und von dem Milliardär Henning Conle. In Berichten über verdeckte Spenden an die AfD wurden beide Männer bereits mehrmals genannt.

Laut einer Meldung am Dienstag sagte Frauke Petry der ZDF-Sendung «Frontal21» und dem Recherchenetzwerk Correctiv: «Ich habe Kenntnis davon, dass Jörg Meuthen illegale Spendengelder von Henning Conle in illegale Kanäle gelenkt hat. Vorbei an den offiziellen Parteigremien. Unter anderem zur Unterstützung des Social-Media-Auftritts der Partei.»

Frauke Petry will sich aus Politik zurückziehen

Das Geld sei über die Schweizer Goal AG geflossen. Damit sollte vor allem der Facebook-Auftritt der AfD zur Bundestagswahl gestärkt werden. Laut dem ZDF und Correctiv wollte sich Meuthen nicht zu Spenden von Conle äussern.

Frauke Petry war Gründungsvorsitzende der AfD und führte später sie die Partei zusammen mit Meuthen. Bis sie nach der Bundestagswahl 2017 sowohl aus der Partei wie auch der Fraktion austrat. Danach gründete sie die Blaue Partei, welche sich bereits Ende 2019 wieder auflöste. Die Politikerin will sich nach der Bundestagswahl im September aus der Politik zurückzuziehen.

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