Frankreich hat Italien zur Aufnahme der 234 Flüchtlinge des Rettungsschiffs «Ocean Viking» gemahnt und dabei auf die finanzielle Unterstützung der EU verwiesen.
Migranten auf der «Ocean Viking»
Migranten auf der «Ocean Viking» - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Regierungssprecher verweist auf europäische Finanzhilfen für Italien.

«Das Boot befindet sich in italienischen Gewässern, die europäischen Regeln sind sehr deutlich und wurden von Italien akzeptiert, das zudem der grösste Empfänger einer solidarischen EU-Finanzhilfe ist», sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Mittwoch dem Sender France TV.

Italien habe «seine Rolle zu spielen» und «seine europäischen Verpflichtungen zu respektieren», betonte der Regierungssprecher. Er bezeichnete die jüngsten Äusserungen der italienischen Regierung als «inakzeptabel».

Die ultrarechte italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte Frankreich am Vortag dafür gedankt, dass es das Flüchtlingsschiff aufnehmen wolle – ohne dass Frankreich dies angeboten hätte. Die neue italienische Regierung hatte ihren Wählern versprochen, einen härteren Kurs in der Flüchtlingspolitik zu fahren.

Nach tagelanger Ungewissheit hatten rund 250 Flüchtlinge an Bord der beiden Rettungsschiffe «Geo Barents» und «Humanity 1» in Sizilien an Land gehen können. Die «Ocean Viking» mit mehr als 230 Menschen an Bord wurde hingegen abgewiesen und ersuchte daraufhin Frankreich um einen sicheren Hafen.

Das Schiff werde am Donnerstag in internationalen Gewässern in der Nähe der französischen Insel Korsika sein, teilte die Organisation SOS Méditerranée mit, die das Schiff betreibt.

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