Vor der Abstimmung des Bundestag über die neue Leitung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wächst auch in der Ampel-Koalition der Druck auf die Kandidatin Ferda Ataman.
Publizistin Ataman
Publizistin Ataman - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundestag soll Publizistin zu Antidiskriminierungsbeauftragter wählen.

«Ich persönlich fände es gut, wenn sich Frau Ataman von einigen früheren Aussagen klar distanzieren würde», sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae, der «Augsburger Allgemeinen» vom Donnerstag. Die Union kritisierte die geplante Ernennung als Fehlbesetzung.

Die Debatte um Atamans frühere Aussagen sei auch Thema bei ihrer Vorstellung in der FDP-Fraktion gewesen, sagte Thomae vor der am Donnerstagnachmittag geplanten Wahl Atamans. «Wir haben etwa zu früheren Aussagen oder der Löschung ihrer Twitter-Einträge gesprochen.» Das Gespräch sei ein offener und konstruktiver Austausch gewesen.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), kritisierte die geplante Wahl Atamans zur neuen Antidiskriminierungsbeauftragten scharf. «Noch nie war jemand für eine solche Stelle, die gerade den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern soll, ungeeigneter als Frau Ataman», sagte er der «Augsburger Allgemeinen». Ataman sei «vielfach durch Verbalausfälle gegenüber Menschen ohne Migrationshintergrund» aufgefallen. «Sie spaltete und diskriminierte in der Vergangenheit oft selbst.» Die Ampel-Koalition mache «damit den sprichwörtlichen Bock zum Gärtner».

Die Journalistin und Publizisten Ataman hatte unter anderem für Diskussionen gesorgt, als sie 2020 in einer Kolumne die Bezeichnung «Kartoffel» für Deutsche ohne Migrationshintergrund verteidigte. Der frühere Innen- und Heimatminister Horst Seehofer (CSU) boykottierte 2018 den Integrationsgipfel des Bundes mit der Begründung, Ataman habe ihn mit «Blut und Boden» in Verbindung gebracht. Jüngst löschte Ataman zudem frühere Tweets, die von Kritikern als polemisch eingeordnet wurden.

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