Der frühere britische Premier Boris Johnson hat gegen die Nordirland-Vereinbarung mit der EU gestimmt.
Boris Johnson
Johnson äussert sich im Parlament. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritanniens Ex-Premier Boris Johnson stimmt gegen die Nordirland-Vereinbarung.
  • Damit stellt sich der konservative Politiker gegen den amtierenden Premier Rishi Sunak.

Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson hat sein Nein zur Vereinbarung mit der EU über neue Brexit-Regeln für Nordirland angekündigt.

«Die vorgeschlagenen Vereinbarungen würden entweder bedeuten, dass Nordirland von der EU-Rechtsordnung gefangen bleibt – und zunehmend vom Rest des Vereinigten Königreichs abweicht», sagte der konservative Abgeordnete der Zeitung «Telegraph» (Dienstag). Oder das gesamte Vereinigte Königreich könne nicht vom Brexit profitieren. «Das ist inakzeptabel», fügte Johnson hinzu.

Johnson stellt sich gegen Sunak

Das Unterhaus in London stimmt an diesem Mittwoch über die Vereinbarung zwischen der EU und Grossbritannien ab, die erst nach jahrelangen Debatten zustande kam. Mit seinem angekündigten Nein stellte sich Johnson auch gegen den heutigen konservativen Premierminister Rishi Sunak.

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Der frühere britische Premier Boris Johnson und der amtierende Premier Rishi Sunak diskutieren im Parlement. - keystone

Johnson forderte Sunak auf, ein noch von ihm eingebrachtes Gesetz voranzutreiben, das es Grossbritannien erlauben würde, die bestehende Vereinbarung mit der EU einseitig aufzukündigen.

Das neue Abkommen soll den Handel zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs einfacher machen. An dem ursprünglich im Zuge des Brexits ausgehandelten Nordirland-Protokoll hatte sich zuvor Protest entzündet. Das Protokoll sieht eine Zollgrenze in der Irischen See vor.

20 Abweichler erwartet

Damit sollen Grenzkontrollen zwischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindert werden, um ein Aufflammen alter Konflikte in der Bürgerkriegsregion zu verhindern. Doch die Regelung brachte Schwierigkeiten mit sich, beispielsweise beim Versenden von Päckchen oder dem Mitführen von Haustieren.

Johnson hatte das völkerrechtlich bindende Nordirland-Protokoll selbst unterzeichnet, aber schon bald die Vereinbarung kritisiert. Ausser ihm wollen noch weitere konservative Abgeordnete gegen die neue Vereinbarung stimmen, die Sunak mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ausgehandelt hatte. Die Regierung erwartet etwa 20 Abweichler aus den eigenen Reihen.

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