EU-Diplomaten schwer enttäuscht nach Atomgesprächen mit Iran
Der Iran hat in den neu begonnenen Atomverhandlungen aus Sicht von hochrangigen europäische Diplomaten eine destruktive Haltung eingenommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Atomgespräche der EU mit dem Iran verlaufen holprig.
- Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung ist nicht mehr lange offen.
- Diplomaten sind enttäuscht über die Haltung des Irans.
«Iran bricht mit fast allen schwierigen Kompromissen, die in mehreren Monaten harter Verhandlungen vereinbart worden waren». Das hiess es am Freitag aus Kreisen der deutschen, französischen und britischen Verhandler. Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung im Atomstreit werde deshalb immer kleiner, warnten sie.
Nach fünftägigen Gesprächen in Wien kehrten die Delegationen in ihre Hauptstädte zurück. Sie wollen nächste Woche wieder in der österreichischen Hauptstadt zusammenkommen.

Bei den Verhandlungen geht es darum, das iranische Atomprogramm wieder einzuschränken und US-Sanktionen gegen die Islamische Republik aufzuheben. Damit soll das Atomabkommen von 2015 gerettet werden, das die Entwicklung von Nuklearwaffen im Iran verhindern soll.
EU-Diplomaten sind «enttäuscht und besorgt»
Im Juni wurden die Gespräche für fünf Monate auf Eis gelegt wurden. Damals waren schon einige Elemente einer möglichen Einigung ausgearbeitet worden. «Nach gründlicher und sorgfältiger Prüfung sind wir enttäuscht und besorgt über die von Iran vorgeschlagenen Änderungen am Text. Er wurde über die letzten sechs Runden der Wiener Gespräche ausgehandelt», sagten die europäischen Diplomaten.
Washington stieg 2018 unter Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen aus und verhängte scharfe Wirtschaftssanktionen. Teheran überschritt daraufhin die vereinbarten Beschränkungen seines Atomprogramms und begann mit der Produktion von fast waffenfähigem Uran. Bei den Wiener Gesprächen vermitteln die drei EU-Staaten gemeinsam mit Russland und China zwischen dem Iran und den USA.