Recep Tayyip Erdogan

Erdogan setzt Tiraden über «Geisteszustand» Macrons fort

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Türkei,

Zwischen Recep Tayyip Erdogan und Emmanuel Macron ist die Stimmung angespannt. Der türkische Staatschef schoss am Sonntag erneut gegen Frankreichs Präsidenten.

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Recep Tayyip Erdogan und Emmanuel Macron 2018 im Elysée-Palast. - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Recep Tayyip Erdogan setzte am Sonntag seine Tiraden gegen Emmanuel Macron fort.
  • Laut türkischen Präsidenten muss sich Frankreichs Staatschef «untersuchen lassen».
  • Zudem soll Macron es auf Erdogan abgesehen haben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag seine Tiraden gegen den französischen Staatschef Emmanuel Macron fortgesetzt. Macron sei «ein Fall und muss sich deshalb wirklich untersuchen lassen», sagte Erdogan in einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede. Bereits am Samstag hatte der türkische Präsident Macron geraten, seinen «geistigen Zustand überprüfen» zu lassen.

In seiner Rede vom Sonntag warf Erdogan Macron ausserdem vor, es auf ihn abgesehen zu haben. Der französische Staatschef sei «Tag und Nacht von Erdogan besessen». Dies sagte der türkische Präsident bei seiner Rede, die er in Malatya im Osten der Türkei hielt.

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Recep Tayyip Erdogan, türkischer Präsident. - dpa

Der Elysée-Palast hatte als Reaktion auf Erdogans Äusserungen vom Samstag den französischen Botschafter in Ankara nach Paris zurückgerufen. Dies zu Beratungen mit Macron. Damit solle ein «sehr starkes Signal» an Ankara gesendet werden, hiess es aus Macrons Umfeld.

Türkei soll «gefährliche Spirale der Konfrontation beenden»

Am Sonntag reagierte auch die EU auf Erdogans Aussagen. «Die Äusserungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan über Präsident Emmanuel Macron sind inakzeptabel.» Dies schrieb der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell im Online-Dienst Twitter. Die Türkei müsse «diese gefährliche Spirale der Konfrontation beenden».

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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. - dpa

Hintergrund des jüngsten Streits sind Äusserungen Macrons über den Islam. Der französische Staatschef hatte ihn als eine Religion bezeichnet, die weltweit in einer «Krise» stecke. Nach dem islamistischen Anschlag auf einen Geschichtslehrer bei Paris hatte Macron zudem strengere Kontrollen von Moscheen angekündigt. Auch soll eine stärkere Überwachung von Schulen eingeführt werden.

Der Pädagoge Samuel Paty war am Freitag vor einer Woche von einem 18-jährigen Attentäter tschetschenischer Herkunft enthauptet worden. Dies, weil er seinen Schülern Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte, um das Thema Meinungsfreiheit zu illustrieren.

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