Einreiseregeln für französische Grenzregion Moselle werden verschärft

Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland verschärft die Einreisebestimmung in der Grenzregion der Moselle.
- Zu den Bestimmungen gehört unter anderem ein Beförderungsverbot für Verkehrsmittel des öV.
- Der Präsident der Region findet die Entscheidung der Bundesregierung «brutal».
Im Kampf gegen die Ausbreitung gefährlicher Mutationen des Coronavirus werden die Einreiseregeln für die französische Grenzregion Moselle verschärft. Ab Dienstag gilt das an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende Département als sogenanntes Virusvariantengebiet. Dies gab das Robert Koch-Institut am Sonntag bekannt.
Damit verbunden ist vor allem eine verschärfte Testpflicht für Einreisende und ein Beförderungsverbot für öffentliche Verkehrsmittel. Dafür gibt es allerdings zahlreiche Ausnahmen. Stationäre Grenzkontrollen wie an den Grenzen zu Tschechien oder zum österreichischen Bundesland Tirol soll es nicht geben.
Südafrikanische Mutation breitet sich aus
Frankreichs Europa-Staatssekretär Clément Beaune bedauerte die Entscheidung der Bundesregierung trotzdem. Sie beinhalte «schwierige Massnahmen», sagte er dem Sender Franceinfo.
Empört reagierte der Präsident der Region Grand Est, zu der Moselle gehört, Jean Rottner. Er nannte die Entscheidung «brutal» und «einseitig». Eigentlich habe man in den vergangenen Tagen eher den Eindruck einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden gehabt.

Über eine Verschärfung der Einreiseregeln für Moselle war bereits seit Tagen spekuliert worden. In der Region hat sich in den vergangenen Wochen vor allem die südafrikanische Variante des Coronavirus ausgebreitet. Nach Angaben von Premierminister Jean Castex macht sie bereits 60 Prozent der positiven Fälle in Moselle aus.
Testpflicht für Einreise nach Frankreich
In Deutschland beträgt der Anteil nach offiziellen Angaben nur ein Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern in sieben Tagen lag in Moselle zuletzt bei knapp 300. Im Saarland sind es dagegen nur 73, in Rheinland-Pfalz sogar nur 49.

Frankreich hatte in Absprache mit der deutschen Seite in der vergangenen Woche bereits seine Einreiseregeln in die Region Moselle verschärft. Grenzgänger, die nicht aus beruflichen Gründen reisen, müssen nach Angaben des französischen Aussenministeriums an der Grenze ab 1. März einen negativen Test vorlegen.
Generell braucht jeder, der nach Frankreich einreist, einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Für Grenzpendler hatte es aber Ausnahmen gegeben.