Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden will Russe werden. Die US-Bürgerschaft möchte er jedoch weiterhin behalten und eventuell zurückkehren.
Edward Snowden
Edward Snowden ist auf einer Video-Leinwand in der Urania zu sehen, während er bei einer Liveübertragung über sein Buch «Permanent Record: Meine Geschichte» spricht. 17.09.2019, Berlin - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Edward Snowden hat sich um einen russischen Pass beworben.
  • Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter will die US-Staatsbürgerschaft jedoch behalten.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden will Russe werden. Snowden, droht in seiner Heimat ein Prozess wegen Spionage. Nun teilte er am Montag auf Twitter mit, er habe sich um einen russischen Pass beworben. Die US-Staatsbürgerschaft wolle er jedoch behalten.

Zuvor hatte Snowdens Partnerin Lindsay Mills verkündet, dass sie schwanger sei. «Meine Frau und ich haben keinerlei Interesse daran, von unserem Sohn getrennt zu werden», schrieb Snowden. «In diesen Zeiten der Pandemie und der geschlossenen Grenzen bewerben wir uns um die doppelte US-russische Staatsbürgerschaft.»

Der 37-Jährige machte zugleich deutlich, dass er und Mills ihr Kind «mit dem ganzen Werteverständnis jenes Amerika, das wir lieben, erziehen» wollten. «Einschliesslich der Freiheit, seine Meinung zu sagen».

Rückkehr bei fairem Verfahren

Snowden hatte im Jahr 2013 tausende streng geheime Dokumente über die Überwachungspraktiken der US-Nachrichtendienste veröffentlicht. Er tauchte unter und floh nach Russland.

Seit kurzem hat er dort einen permanenten Aufenthaltsstatus. Während er von seinen Anhängern gefeiert wird, werfen die USA ihm Spionage und die Gefährdung der nationalen Sicherheit vor.

Snowden hatte gesagt, dass er gerne in die USA zurückkehren würde. Dies jedoch nur unter der Bedingung, dort ein faires Verfahren zu bekommen. US-Präsident Donald Trump hatte im August eine mögliche Begnadigung Snowdens angedeutet.

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