Nach der Enthüllung geheimer Daten zeigten sich zahlreiche Länder schockiert. Die Meinungen zu Edward Snowden könnten dabei nicht unterschiedlicher sein.
Edward Snowden
Exemplare von Edward Snowdens Buch «Permanent Record» in einem Geschäft in Berlin. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Mitarbeiter der US-amerikanischen Regierung fordern harte Strafen für Snowden.
  • Der Grossteil der Menschen unterstützt den Whistleblower jedoch.
  • Edward Snowden wurde weder von Obama noch von Trump begnadigt.
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Seit Edward Snowden die US-amerikanische Spionagesoftware PRSIM enthüllt hatte, erhielt der Whistleblower zahlreiche Drohungen. Die Reaktionen der Menschen weltweit fallen allerdings mehrheitlich positiv aus. Viele unterstützen den Mut des ehemaligen CIA-Mitarbeiters und fordern seine Begnadigung.

CIA und NSA fordern harte Bestrafungen

Die veröffentlichten Überwachungsmassnahmen der NSA und der CIA warfen kein gutes Licht auf die Organisationen. Nicht überraschend, dass ihre Meinung zu Edward Snowden kaum positiv ausfällt.

James Woolsey, der ehemalige Direktor der CIA, forderte sogar die Hinrichtung Snowdens. Ausserdem solle er wegen Hochverrats angeklagt werden, so Woolsey. Ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums hätte Snowden «am liebsten eine Kugel in den Kopf gejagt».

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Ein Fasnachtswagen in Deutschland stellt Edward Snowden auf dem elektrischen Stuhl dar. - Keystone

Republikanische Kongressmitglieder forderten eine sofortige Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen. Ausserdem solle Edward Snowden umgehend verfolgt und vom US-Kongress angehört werden.

Mehrheit der US-Bürger für Edward Snowden

Die Reaktionen auf den Whistleblower sind nicht ausschliesslich negativ. Ganz im Gegenteil – 55 Prozent der befragten US-Bürger sprechen positiv von Snowden. Sie empfinden die Taten des ehemaligen CIA-Mitarbeiters als legitim.

Unterstützung erfuhr Snowden zudem von zahlreichen US-amerikanischen Persönlichkeiten wie Tim Berners-Lee oder dem Apple-Mitbegründer Steve Wozniak.

Diese und noch weitere Personen setzten sich für die Initiative «Pardon Snowden» ein. Damit solle die Begnadigung des Whistleblowers erreicht werden.

Keine Begnadigung von Obama und Trump

Der damalige Präsident Barack Obama unterliess eine Begnadigung allerdings. Seine Amtszeit sei kurz vor dem Ende und ein solcher Prozess nehme einige Zeit in Anspruch.

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Zahlreiche Menschen in Deutschland gehen für Edward Snowden auf die Strasse und demonstrieren. - Keystone

Obamas Nachfolger Donald Trump reagierte noch extremer. Einige Tweets des ehemaligen US-Präsidenten bezeichneten Edward Snowden als Verräter. Zudem forderte Trump die Exekution des Whistleblowers.

Diese Meinung revidierte Donald Trump einige Zeit später. Er überlegte sich sogar, Snowden ohne jegliche Gefängnisstrafe gehen zu lassen.

Snowden sucht Asyl in der Schweiz

Edward Snowden beantragte unter anderem in Österreich und der Schweiz Asyl. Er würde gerne wieder nach Genf zurückkehren, wo er bereits einige Zeit für die CIA arbeitete, so Snowden.

Die «SonntagsZeitung» berichtete, dass die Schweiz dem geflüchteten Snowden Schutz und Asyl bieten würde. Allerdings nur unter gewissen Bedingungen.

Edward Snowden
Snowdens Anwalt für die Schweiz. - Keystone

Snowden soll sein gänzliches Wissen über die Spionage der US-amerikanischen Regierung preisgeben. Die Schweizer Regierung gab bekannt, dass sie Snowden im Falle einer Hinrichtung nicht an die USA ausliefern würden.

Zahlreiche Petitionen unterstützen den Whistleblower

Die Petition «Stand with Edward Snowden», welche 2013 lanciert wurde, forderte die Begnadigung Snowdens. Der – an Barack Obama gerichteten – Aufruf bekam innerhalb eines Monats 1,35 Millionen Unterschriften.

Auch diverse Petitionen Deutschlands setzten sich dafür ein, dass Edward Snowden Asyl gewährt wird. Ausserdem verlangen die Unterstützer die deutsche Staatsbürgerschaft für den gebürtigen US-Amerikaner.

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Die von der Linken-Bundestagsfraktion veröffentlichte Aufnahme zeigt Sevim Dagdelen (l) und Gregor Gysi (r) zusammen mit dem US-Whistleblower Edward Snowden. - dpa

Die Schweiz und Österreich unterstützten Snowden ebenfalls mit Petitionen. Sowohl die österreichische Partei die Grünen als auch der Schweizer Pfarrer Lutz Fischer-Lamprecht forderten Asyl für Edward Snowden.

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